Planetenwanderer und -Leser Uwe streifte auch diesen Sommer wieder durch das wilde Rumänien. Nachdem er uns bereits über die wahre Burg Draculas berichtete, besuchte er diesmal einen wirklich außergewöhnlichen, auf eine spezielle Art morbiden Ort: die Hinrichtungsstätte des rumänischen Staatsoberhaupt-Diktators Nicolae Ceausescu und seiner Frau Elena. Ein interessanter und ergreifender Bericht, den ich beim ersten Mal lesen förmlich verschlungen habe und der mich mit einem „krassen“, unerklärlichen Eindruck zurück ließ.
Ceausescus Hinrichtungsort
„Warst Du schon am Fürstenhof? Dort wurden viel mehr Menschen viel grausamer hingerichtet. Dieser Ort ist nicht seltsam. Und es war gut so. Er hatte es verdient…“
So etwa antwortete mir der junge Museumsangestellte in gebrochenem Englisch auf meine Bemerkung, dass Ceausescus Hinrichtungsstätte ein ziemlich seltsamer Ort sei.
Eigentlich stand Târgoviște wegen des Curtea Domnească, dem ehemaligen Fürstenhof, auf der Liste der Ziele unserer diesjährigen Rumänienreise. Târgoviște war für mehrere hundert Jahre Hauptstadt und Fürstensitz der Walachei. Hier hatte auch Vlad III. Drăculea (Vlad Țepeș) regiert, dessen Spuren wir auf unseren Reisen unter anderem (be)suchen wollten.
Ich wusste zwar, dass in Târgoviște auch das Ehepaar Ceaușescu sein Ende fand. Aber erst kurz vor unserer Reise stieß ich auf einen Hinweis darauf, dass man den Ort, an dem der ehemalige Diktator Rumäniens und seine Frau ihre letzten Tage verbracht hatten, vor einem Schnellgericht standen und dort schließlich auch hingerichtet wurden, öffentlich zugänglich gemacht und in eine Art „Museum“ verwandelt hatte. Ein Museum, für das allerdings keine Werbung gemacht wird und das in keinem offiziellen Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten ausdrücklich Erwähnung findet. Fast so als wäre man sich nicht sicher, ob seine Existenz moralisch und gesellschaftspolitisch zu rechtfertigen ist. Bei meinen Recherchen dazu fand ich lediglich heraus, dass es sich in einem ehemaligen Kasernengebäude in der Nähe des Bahnhofs von Târgoviște befindet.
Meine Neugier war jedenfalls geweckt, zeitgeschichtliches Interesse und mein Hang zu etwas skurrilen Orten taten ihr Übriges. Und nun, da ich schon einmal in Târgoviște war, wollte ich mir diesen Ort auch unbedingt ansehen. Es müssen ja schließlich nicht immer nur die Orte sein, die ihre morbide Faszination durch Ereignisse erhalten welche Jahrhunderte in der Vergangenheit liegen. Und schließlich verehrte ja auch Nicolae Ceaușescu den Vlad Țepeș und bezog sich auf ihn. So schloss sich der Kreis wieder.
Da unsere Weiterfahrt erst gegen Mittag geplant war, hatte ich am Vormittag dafür noch genügend Zeit zur Verfügung. Mein nächster Versuch zur genaueren Ortsbestimmung des „Museums“: die junge Dame an der Hotelrezeption fragen. Diese hatte zwar schon davon gehört, wusste aber auch nichts Genaueres. Ihre Rücksprache mit einer älteren Kollegin brachte mich allerdings einen Schritt weiter. Jetzt erfuhr ich wenigstens auch den Namen der Straße.
Gut, dass es die Google Earth App gibt und gut, dass Kasernengebäude eigentlich überall wie Kasernengebäude aussehen. Da, das Gebäude müsste es eigentlich sein! Tatsächlich nur gut 100m vom Bahnhof entfernt!
Nach einem schnellen Frühstück nahm ich mir ein Taxi und ließ mich für 5 Lei (ca. 1,20 €) zum Bahnhof fahren. Und wirklich: Nach wenigen Schritten stand ich vor dem Gebäude der ehemaligen Kavallerieschule und späteren Stützpunkt der Militäreinheit UM 01417. Dies entnehme ich jedenfalls dem auf Rumänisch und Englisch verfassten Schild am Eingangstor. Ebenso, dass dies der Ort ist, an dem am 25. Dezember 1989 der Prozess gegen Nicolae und Elena Ceaușescu stattfand. Hier finde ich auch den Namen dieses „Museums“: Muzeul Comunismului / Museum of Communism. Also nach dieser Bezeichnung hätte ich nun wirklich nicht gegoogelt!
Nicolae Ceaușescu wurde 1965 zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Rumäniens ernannt. Im Jahr 1967 übernahm er zusätzlich die Ämter des Staatsratsvorsitzenden und des Oberbefehlshabers der Streitkräfte. Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs Ende der 1960er Jahre und seiner relativ eigenständigen und von der Sowjetdoktrin abweichenden Politik war er zu Beginn seiner Herrschaft beim Volk beliebt.
1974 wurde Nicolae Ceaușescu – eigentlich verfassungswidrig, was jedoch schnell „geändert“ wurde – außerdem noch rumänischer Staatspräsident und damit faktisch Alleinherrscher. Ein immer größer werdender, von ihm selbst und seiner Frau initiierter Personenkult („Titan der Titanen“, „Sohn der Sonne“, „der Auserwählte“, „Genie der Karpaten“ oder einfach „unser irdischer Gott“), der Niedergang der Wirtschaft und die Verwirklichung gigantischer Großprojekte bei gleichzeitiger Verarmung des Volkes ließen seine anfängliche Popularität jedoch bald ins Gegenteil umschlagen. Führungspositionen wurden durch Verwandte besetzt, Elena Ceaușescu erhielt ebenfalls politische Macht und Einfluss. Politische Gegner und jegliche Opposition wurden rigoros durch den Inlandsgeheimdienst Securitate (Abteilung für Staatssicherheit) unterdrückt und verfolgt.
1989 griffen die überall im Ostblock stattfindenden Proteste schließlich auch auf Städte in Rumänien über. Im Gegensatz zu den überwiegend friedlich und gewaltfrei verlaufenden Kundgebungen in anderen Ländern gab es in Rumänien jedoch sehr viele Tote unter den Demonstranten zu beklagen.
Als die Proteste die Hauptstadt Bukarest erreichten und Ceaușescu am 21. Dezember 1989 eine weitere seiner mittlerweile völlig realitätsfernen Reden vor 100.000 Menschen hielt, die live im Fernsehen übertragen wurde, wandten sich auch hier die Menschen gegen ihn. Fassungslos musste er erkennen, dass er ausgebuht wurde. Die Liveübertragung wurde abgebrochen und die Mitglieder des Geheimdienstes Securitate eröffneten auf den Befehl Ceaușescus hin das Feuer auf die Menge. Das Militär weigerte sich jedoch, es der Securitate gleichzutun.
Die Aufstände weiteten sich immer weiter aus, und es begannen offene Kämpfe zwischen Teilen der Armee und der Securitate, bei denen es weitere tausende Opfer in den Straßen Bukarests und in ganz Rumänien gab.
Am 22. Dezember versuchten die aufgebrachten Massen den Präsidentenpalast zu stürmen, woraufhin Nicolae und Elena Ceaușescu in einem Schützenpanzerwagen flohen. Bei Târgoviște wurden sie jedoch am Abend des 22. Dezember 1989 von Soldaten der rumänischen Armee festgenommen.
Und hierher gebracht…
Beim Eintritt in das Gebäude erwartet mich eine anfangs unangenehme „Überraschung“. Der junge Museumsangestellte, anscheinend so etwas wie der Aufpasser, erklärt mir dass ich keine Eintrittskarte kaufen könne. Der Verkäufer sei noch nicht da, und er wisse auch nicht wann er kommt. Rumänisch-unbürokratisch antworte ich ihm, dass ich ja kein Ticket möchte, sondern mir das Museum ansehen will. Ich gebe ihm das Geld für Eintritt und Fotogebühr (22 Lei, etwa vier Euro) schmunzelnd mit dem Hinweis, er könne es dem Ticketverkäufer ja geben wenn er kommt. Dazu drücke ich ihm noch ein „Trinkgeld“ in die Hand. Lächelnd lässt er die Scheine in seiner Tasche verschwinden und sagt, dass er mir jetzt zeigt wo die Schauplätze der damaligen Geschehnisse sind.
Teile des Kasernenbaus wurden renoviert und frisch gestrichen, aber innen riecht es so muffig, wie es eben in einem alten Gebäude mit alten Möbeln, alten Gardinen und altem Papier riecht. Ich bin der einzige Besucher. Einen nach dem anderen bekomme ich die Räume gezeigt, in denen das Ehepaar Ceaușescu seine letzten Tage verbracht hat, eine kurze medizinische Untersuchung erhielt, vor dem Militärtribunal stand und schließlich hingerichtet wurde.
Das Büro des Stabschefs. Hier wurden Elena und Nicolae Ceaușescu vom Zeitpunkt ihrer Festnahme bis zum Beginn der Verhandlung gefangen gehalten. Ein kärglich eingerichteter Raum, als einzige Dekoration prangt ein großes, buntes Wappen der Sozialistischen Republik Rumänien an der Wand. Ein Tisch mit zwei Stühlen, in einer Ecke durch einen Vorhang abgeteilt ein weiterer Tisch mit Stühlen als Essplatz und zum Waschen. Auf dem Tisch steht noch das Geschirr aus Blech. Drei Pritschen. Drei? Ich frage warum. Aha – ein Wachsoldat lag sogar nachts zwischen den beiden Gefangenen.
Das Büro des Kommandeurs, in dem die vorgeschriebene medizinische Untersuchung vorgenommen wurde bevor das Verfahren begann. Eine Pritsche, ein Schreibtisch, ein Besprechungstisch. Vier altertümlich anmutende Telefone, eine rumänische Flagge mit dem Wappen der Sozialistischen Republik Rumänien. Und eine Vitrine mit Büchern, darunter natürlich auch die Werke des Nicolae Ceaușescu und seiner Frau.
Die Schreibstube, in der das Schnellgerichtsverfahren stattfand. Zwei lange Tische für je fünf Richter und fünf Beobachter, ein Tisch für die beiden Verteidiger und einer für den Gerichtsschreiber. In der Ecke die Plätze für die Angeklagten. Wo aber ist der Tisch des Anklägers? Er müsste eigentlich unmittelbar an der Türe gestanden sein. Dies ergeben jedenfalls weitere Recherchen, die ich später zu Hause durchführe. Aber da er in diesem ohnehin sehr beengten Raum wohl den Zugang für die Besucher blockiert hätte, hat man ihn wahrscheinlich einfach weggelassen. Pragmatismus siegte in diesem Falle wohl über die originalgetreue Wiederherstellung des Schauplatzes. Dafür liegt auf dem Tisch der Richter jetzt so etwas wie ein Gästebuch, in dem sich die Besucher verewigen können.
Das Militärgericht machte im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Prozess. Nach einer nur rund 90 Minuten dauernden Verhandlung wurden Elena und Nicolae Ceaușescu am 25. Dezember 1989 um 14:40 Uhr unter anderem wegen
- Genozid mit angeblich mehr als 60.000 Toten
- Unterminierung der Staatsmacht durch bewaffnetes Vorgehen gegen das Volk
- Zerstörung öffentlichen Eigentums
- Unterminierung der Volkswirtschaft
- Versuch der Flucht aus dem Land aufgrund eines auf ausländischen Banken deponierten angeblichen Vermögens von über einer Milliarde Dollar
zum Tod durch Erschießen verurteilt. Ohne die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Unmittelbar nach der Urteilsverkündung wurden ihnen die Hände gefesselt und sie wurden hinausgeführt.
Dorthin führt auch mich jetzt der Museumsangestellte. Durch einen Gang, vorbei an zwei kopflosen Wachsoldaten, zu einer Tür, die zum Hinterhof der Kaserne führt.
„Da hinten wurden sie erschossen. Du siehst noch die Löcher von den Kugeln in der Wand“.
Er zeigt mir die Richtung, in die ich gehen soll und verschwindet.
Im Sonnenlicht des Vormittags sieht es hier draußen eigentlich gar nicht mehr so düster aus, auf dem Gehweg liegt einer der in Rumänien allgegenwärtigen Hunde. Was aber mag wohl Elena und Nicolae Ceaușescu durch den Kopf gegangen sein, als sie hier ihren letzten Weg gingen? Vor wenigen Tagen noch waren sie die allmächtigen Herrscher über Rumänien, vor ein paar Minuten wurde ihnen ihr Todesurteil verkündet. Konnten sie überhaupt verstehen, fassen, was mit ihnen geschah? Hofften sie darauf, dass sich im letzten Moment das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden würde?
Elena Ceaușescu jedenfalls fragte die Soldaten des Erschießungskommandos noch, ob diese nicht wüssten, dass sie auch ihre „Mutter“ sei. Nicolae Ceaușescu rief im Angesicht seines eigenen Todes „Tod den Verrätern, die Geschichte wird uns rächen“ und sang die Internationale.
Um 14:45 Uhr, also nur rund fünf Minuten nach der Urteilsverkündung, wurde das Urteil durch ein dreiköpfiges Exekutionskommando mit Maschinenpistolensalven vollstreckt.
Es sind nur ein paar Schritte bis zur Wand mit den Einschusslöchern. Vor der Wand sind die Umrisse der Toten nachgezeichnet, wie sie nach ihrer Exekution auf dem Boden lagen. Rechts Nicolae Ceaușescu, links daneben seine Frau Elena. Daneben eine Tafel, die auf das hier Geschehene hinweist.
Teile des Gerichtsverfahrens und die Bilder der Toten wurden anschließend vom rumänischen Fernsehen verbreitet. Daraufhin wechselten auch die noch Ceaușescu-treuen Teile der Armee auf die Seite des Volkes, die Securitate „verschwand“ und ein drohender Bürgerkrieg wurde wohl auch angesichts dieser Bilder abgewendet.
Ironie der Geschichte: Nicolae Ceaușescu selbst hatte erst unmittelbar vor seiner Flucht durch die Ausrufung des nationalen Ausnahmezustands das Schnellverfahren durch ein Militärgericht und somit seine und die Hinrichtung seiner Frau legalisiert.
Obwohl ich sonst auf jedem alten Friedhof, bei den Mumien von Palermo oder bei den „Gepfählten“ auf der Burg Poenari noch irgendwelche Witze machen kann, finde ich hier nichts mehr lustig. Alles wirkt düster und bedrückend. Und sehr real. Vielleicht weil die Vergangenheit zeitlich noch sehr nahe ist, ich die Bilder noch aus dem Fernsehen kenne und man die Auswirkungen der Herrschaft Ceaușescus in Rumänien noch heute spürt. Ich denke nicht nur an die beiden hier Hingerichteten, sondern auch an die vielen tausend Opfer, die die Revolution in Rumänien gefordert hat.
Einerseits irgendwie damit zufrieden, diesen recht makaberen und morbiden Schauplatz der jüngeren europäischen Geschichte besucht zu haben, andererseits aber auch beklommen und mit Unwohlsein verlasse ich das „Museum“. Zwar sind die Schauplätze nicht mehr zu einhundert Prozent im Originalzustand erhalten (schließlich wurde das Gebäude anschließend als Militärstandort noch einige Zeit weiter genutzt), aber man bekommt einen bedrückenden, sehr realen und lehrreichen Eindruck von den Geschehnissen im Dezember 1989.
Am Ausgang unterhalte ich mich noch ein paar Minuten lang mit dem jungen Museumsangestellten.
„Ja, Ceaușescu war ein schlechter Mensch. Aber so einiges war am Leben in Rumänien damals doch einfacher und besser.“
So meint er und erzählt mir noch etwas über das schwierige Leben im Rumänien von heute. So ist das eben, wenn den Menschen die Zukunft fehlt. Dann wird schnell wieder die Vergangenheit verklärt…
Wer noch ein paar Hintergrundinfos sucht, die man im Museum nicht findet:
Rahmendaten zum Prozess / Sitzordnung mit Prozessbeteiligten. Und – Geodaten!
Auszüge aus dem Prozessprotokoll (recht interessant und aufschlussreich!)
Ort der Ceausescu-Hinrichtung – Adresse des „Museum of Communism“ in Targoviste
Für alle, die diesen Ort vielleicht selbst einmal besuchen möchten und keine Lust haben, sich erst auf die Suche machen zu müssen:
Muzeul Comunismului / Museum of Communism
Bulevardul Regele Carol I, nr. 49
Targoviste 130010
[wpgmappity id=“41″]
Die Straße führt direkt auf den Bahnhof von Târgoviște zu, das Gebäude befindet sich etwa 100m vor dem Bahnhofsvorplatz auf der linken Straßenseite.
1.000 Dank für diesen interessanten Artikel an Uwe! Der Text + alle Bilder sind von Uwe – bitte Urheberrechte beachten. Keine Vervielfältigung oder Nutzung ohne vorherige Genehmigung.
5 Kommentare zu „Wo Ceausescu hingerichtet wurde“
Den eigentümlichen Schauder dieses Hinrichtungsortes kann ich sehr nachvollziehen. Der fängt an beim Gegensatz der prachtvollen alten Fassade zur überaus kümmerlichen Innenausstattung: Die überraschende Armseligkeit des Flures, der Räume und Möbel; die eisernen Schlafpritschen, die beiden Blechnäpfe (der Henkersmahlzeit?) und die armseligen Stühle davor. Auch die Richter und die anderen saßen offenbar auf solchen Stühlen. Eine seltsame Banalität der ganzen Einrichtung.
Immerhin wurde die Form eines Gerichts bemüht.
Ich finde eine originale Filmaufnahme. Himmel was für ein Krach !
https://www.youtube.com/watch?v=9P-JrjCRkhI
Bei Minute 4 sieht man wie die Beiden, der selbsternannte „Titan der Titanen“ und „Revolutionär, der selbst der Sonne trotzt“ zusammen mit Elena die sich „liebende Mutter der Nation“ nennen ließ mit einer Art Bindfaden gefesselt werden. Sie sind empört: jene, die einen der schauerlichsten Kulte um sich machten und mit ihren Untertanen weit übler umsprangen als ein bösartiges Kind mit seinen Spielfiguren.
Zitat: „Irgendwann Ende der 60er Jahre, der genaue Zeitpunkt ist schwer auszumachen, glaubte Ceausescu selbst daran, die Inkarnation eines Decebal, Mircea des Alten und Stefan des Großen zu sein – von diesem Tag an sitzt in Rumänien ein Größenwahnsinniger auf dem Thron“, so der rumänische Schriftsteller Paul Goma.
Sie haben so sehr viel Leid und Tod zu verantworten und begreifen das auch am Ende nicht.
Großes Geschrei: „Ich bin doch auch eure Mutter!“ tönt Elena Ceausescu. Nicolae Ceausescu besteht auf Rechtstaatlichkeit. Erst der Tod erlöst sie von ihrem Wahn.
Man findet Bilder von den nett aussehenden jungen Leuten Elena und Nicolae; der Textilarbeiterin (und Prostituierten) und dem Schuhmacher (und Häftling). Konnte später ihr Aufstieg gar nicht hoch genug sein? Warum wurden sie so übel und so verrückt ?
Mit dem genannten Schauder dieses Hinrichtungsortes meine ich kein Bedauern für diese häßlichen verdorbenen beiden Möchtegernheroen. Es ist für mich vor allem ein Denkmal der Hybris, die zuletzt aus dem Blechnapf frißt und dann an die Wand gestellt wird. Man sollte Diktatoren in dieses Museum schicken.
Danke für diesen Beitrag auf dem ‚Schwarzen Planeten‘.
———–wikipedia——————
Die Hybris [ˈhyːbʀɪs] (griechisch ὕβρις hǘbris ‚Übermut, Anmaßung‘) bezeichnet eine extreme Form der Selbstüberschätzung oder auch des Hochmuts. Man verbindet mit Hybris häufig den Realitätsverlust einer Person und die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Kompetenzen, vor allem von Personen in Machtpositionen.
———————-.————————-
Und den Soundtrack zum Beitrag gibt’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=LfLifFVMqe0
Danke für diesen interessanten Eindruck! Rumänien war durch meine Erlebnisse zur Ceaușescu-Zeit (es herrschte wirklich eine bedrückende Atmosphäre, stärker als KGB oder Stasi) für mich etwa 30 Jahre lang tabu. Seit 2012 entdecke ich das Land neu. Die Festung von Alba Iulia beispielsweise kann ich empfehlen.
Eine weitere osteuropäische Bereicherung des schwarzen Planeten.
Danke dafür!
Danke für den Artikel. Ich kann mich noch bis heute ziemlich gut daran erinnern als die ganzen Ereignisse im Fernsehen übertragen wurden.