Der King und ich

Es begann mit 15 und nachdem ich Blut geleckt hatte, tat ich es oft bis tief in die Nacht. Auch unter der Bettdecke. Meine Eltern mussten mich nicht noch dabei erwischen – es war schlimm genug, wenn sie mich morgens bleich wie ein Zombie zur Schule wanken sahen. Begonnen hatte alles mit „Das Schweigen der Lämmer“ von Thomas Harris. Ganze drei Nächte habe ich dafür gebraucht. Danach lieh mir die selbe Person „She“ („Misery“) von Stephen King. Ich war fasziniert, entsetzt, aufgeregt, gespannt, war ans Bett gefesselt mit gebrochenen Beinen – mindestens bis morgens um 4. Denn ein Stephen King Buch legt man nicht einfach so weg. Man bricht vor Erschöpfung darüber zusammen. Oder die Batterien der Taschenlampe sind leer.

<em>Here's Johnny!</em> Obwohl er ja eigentlich Jack heißt... (Jack = Nickname for John)
Here’s Johnny! Obwohl er ja eigentlich Jack heißt… (Jack = Nickname for John)

Nach Faust und Shakespeare fürs Abi und Jack London fürs kleine Abenteuer zwischendurch bleckte „Cujo“ die Lefzen unter meiner Bettdecke. Ein gutmütiger Bernhardiner wird zur blutrünstigen Bestie. Ich, die ich noch nie Angst hatte vor Hunden (bis heute nicht), gruselte mich trotzdem durch 350 Seiten besten Tierhorror. Nicht lange danach bekam ich „Shining“ zwischen die Finger. redrum. redrum. Weeeendy?! ~ Heeeere’s Johnny! Unfassbar! Wie kann man nur solche Bücher schreiben? Bücher, die mich auch nach Jahren nicht loslassen. Die mich an der Hirnhaut kratzen, sobald ich Hecken-Figuren und Stahlschränke in Großküchen sehe. Oder langgezogene, leere Hotelflure mit dem Teppichmuster des Todes.

Stephen King’s Bücher brauchen eigentlich einen Beipackzettel, denn sie können schlimme Nebenwirkungen verursachen: Unwohlsein und Übelkeit, Bluthochdruck, Schlafmangel, Schnappatmung, Wahnvorstellungen. Er bezeichnet sich selbst als „confrontational writer“ – er will den Leser packen, da wo es unangenehm ist. Seine Stories kennen keine Distanz. Beim Lesen vergesse ich regelmäßig alles um mich herum und meine Emotionen verschmelzen mit denen der Hauptperson. Genau so muss es sein! King’s Romane prägen sich ein und sie schaffen es sogar, das eigene Selbst, Vorlieben, Abneigungen und Faszinationen zu beeinflussen. Unterbewusst bleibt immer etwas hängen. Gruselig!

Die Sperlinge fliegen wieder. Dieser Satz aus „Stark >> The Dark Half <<„ steckt tief in mir. Ein Grauen von einem Buch – und sein Bestes für mich. Doch eigentlich waren alle gut, die ich gelesen habe. Es soll auch weniger Gute, zu sehr Abgedrehte geben. Aber ich denke, dass jeder Schriftsteller ein paar Releases in seinem Gesamtwerk hat, die nicht ganz so rocken. Habt ihr King-Bücher gelesen, die euch nicht so gut gefallen haben? Wiederum finden die vielleicht ganz andere Anhänger. King ist so vielseitig auch in seinen Themen, dass es nicht unbedingt Horror sein muss um zu beeindrucken.

Das beste Beispiel dafür ist „Der Todesmarsch“, den King unter seinem Pseudonym Richard Bachman geschrieben hat. Es geht um einen Marathon auf Leben und Tod – der Gewinner erhält sein Leben lang alles, was er sich wünscht. Für mich unvergesslich, grausam menschlich, durchzogen von entsetzlichen Erkenntnissen. Ein Roman für alle Läufer, der bei mir zumindest für eine spezielle Art von Motivation sorgt. Immer dann, wenn ich mich beim Joggen eher schwerfällig durch den Wald schiebe, denke ich (daran): Nicht unter 4 Meilen/Stunde laufen, sonst wirst Du erschossen…

Was hat Stephen King, was andere nicht haben?

„Kings Geschichten handeln häufig von Durchschnittsmenschen, die in grauenhafte und meist übernatürliche Erlebnisse hineingezogen werden. (…) Eines der grundlegenden Motive in Kings Horror-Romanen ist die Tatsache, dass das Grauen sich hinter weitgehend trivialen und alltäglichen Dingen verbirgt. Autos, Clowns, Polizisten, Bernhardiner, Ladenbesitzer oder ein erfundenes Pseudonym sind die Vehikel, die das Grauen in eine meist vorstädtische und verschlafene Welt bringen.“ (Wikipedia)

Der Alltag und das Grauen, das jeden von uns treffen kann und ganz normal daherkommt, ist sicher eines seiner Erfolgsgeheimnisse. Oft verbindet King damit auch psychische Abgründe und familiäre Problemthemen. „Dolores“ Claiborne sagt: „Die Hölle ist nichts, wohin man über Nacht kommt. Nein, die wahre Hölle kommt langsam und stetig über einen.“ Immer wenn er hinter die Fassade der Normalität schaut, das Versteckte sichtbar macht und seinen Protagonisten übernatürliche Fähigkeiten auflastet, ist er am Besten. Also bei Shining, She, Carrie oder auch Dead Zone.

Stephen King war schon immer ein guter Beobachter und er hatte gleichzeitig von Kind an oft den Wunsch, jemand anderes zu sein. Das haben wir beide gemeinsam. Ich nahm mir früher auch oft vor, wie der eine oder andere Held in einem Roman zu sein. Unantastbar, überlegen, mit besonderen Kräften ausgestattet. King ging es ebenso und seine früheste Erinnerung ist, dass er sich gern in den Kraftmenschen (Herkules) aus dem Zirkus der Ringling Brothers verwandelt hätte. Sich in andere Menschen hineinzuversetzen ist eine wichtige Gabe. Es hilft nicht nur einem selbst und im sozialen Leben, sondern auch beim Schreiben. Wer das nicht kann, wird immer nur sein kleines Ich nach außen blubbern, aber niemals dem Leser die Gefühle und Gedanken (!) eines Anderen vermitteln können. Wie es ist, in der Haut eines ans Bett gefesselten, verunfallten Schriftstellers zu stecken, der von seinem größten Fan zu Tode geliebt wird. Zum Beispiel.

Mir wurde einiges über Kings Bücher und seinen Erfolg klar in seinem autobiografischen Buch „Das Leben und das Schreiben“. Darin beschreibt Stephen seine turbulente Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter und seinem Bruder. Er war eine Leseratte, Comicfan, viel krank, schrieb schon sehr früh Kurzgeschichten und erlebte schräge Dinge. Etwa mit seiner rabiaten, ständig flatülierenden Babysitterin namens Eula-Beulah, von der ich gar nicht glauben kann, dass sie so heißt. Bis auf diese hatte King aber eine recht gute Kindheit. Aber lest selbst! Es ist amüsant, manchmal tut es auch weh, und es wurde mir klar: Es konnte nur so kommen mit ihm. 😉

Zwischen seinem 11. und 19. Lebensjahr ging er fast jedes Wochenende ins „Ritz“, ein Kino in Lewiston: „Horrorfilme, Science-fiction-Filme, Filme über herumlungernde Jugendgangs oder Rebellen auf Motorrädern turnten mich an.“ Die alten Gruselschinken, die damals nicht allzu zimperlich waren (mit der FSK war man noch nicht so weit) a la „Bis das Blut gefriert“, „Wiegenlied für eine Leiche“ (großartige Bette Davis!) und besonders die ‚Poefilme‘, wie er und seine Freunde sie nannten. Das waren an Edgar Allan Poe’s Erzählungen angelehnte Verfilmungen, bei denen meist Roger Corman Regie führte und der unerreichte Vincent Price den Bösen spielte. Ich beneide ihn, dass er all diese großartigen Filme sehen konnte, als sie gerade ins Kino kamen. „Das Pendel des Todes“ war Stephens Lieblingsfilm und auf dem Heimweg fasste er den Entschluss, quasi „das Buch zum Film“ zu schreiben. Gedacht. Geschrieben. Fertig. Er hatte eine Walzenpresse im Keller und „verletzte jedes Plagiatsgesetz der Weltgeschichte“, indem er davon 40 Exemplare druckte und sie binnen eines Tag in der Schule verkaufte. Sein erster Bestseller – 1961. Jedoch konfiszierte seine Lehrerin das ‚Buch‘ bei allen, die es gekauft hatten, King musste ihnen das Geld zurückgeben und sich von ihr anhören, dass er sein zweifelsohne vorhandenes Talent „mit solchem Schund vergeude“.

Schund wie Comics, Horrorfilme, Grusler und strange movies prägten den King genauso wie andere Autoren, z.B. Robert Bloch (Psycho, American Gothic u.a.), T.S. Eliot, Tolkien und besonders H.P. Lovecraft mit dem Cthulhu-Mythos um die großen Alten. King schreibt wie sie alle über den Stoff, aus dem die Angst oder der Ekel ist. Doch er ist anders und hat dabei Erfolg zu Lebzeiten. Der war dem genialen Lovecraft leider nicht beschieden. Der Unterschied zwischen beiden Autoren liegt mindestens in der Gegenwärtigkeit und somit auch in der einfacheren Rezeption und Identifikation durch den Leser. Damit meine ich, dass King’s Stories im Heute und bekannten Alltag spielen. Seine Sprache ist die unsere. Dadurch ist sein Werk leichter zugänglich für eine breitere Masse. Lovecraft hingegen hatte eine Vorliebe für das Altertümliche, die sich in seinen Plots aber auch in seinem Schreibstil und seiner englisch-antiquierten Wortwahl wiederfindet. Obwohl das hervorragend ist, standen damals wie heute weniger Leser darauf. Leider – für Lovecraft.

Stephen King 2006 (Foto: Wikipedia, ©Tiberius, CC-by-nc-sa)
Stephen King 2006 (Foto: Wikipedia, ©Tiberius, CC-by-nc-sa)

 

Besonders Stephen King’s Schreibstil hat zum Erfolg beigetragen, wenn ihr mich fragt. Den spielt der King of Horror zwar im Vorwort zu „Das Leben und das Schreiben“ herunter…

Belletristikautoren, ich eingeschlossen, haben keine große Ahnung davon, was sie eigentlich tun. Sie wissen nicht, warum etwas Gutes funktioniert und etwas Schlechtes nicht. Ich dachte mir: Je kürzer das Buch, desto weniger Blödsinn steht drin.“

… aber er gibt darin offen und praktisch viele Anleitungen, wie man als Schriftsteller den Leser zu packen kriegt. Stephen King bezeichnet Adverbien als lästigen Löwenzahn, also als Unkraut und das Passiv als Satzbildung für Duckmäuser. Recht hat er! Ich habe meinen Schreibstil auch gleich auf Löwenzahn und Duckmäuserei überprüft – da ging noch was.

„Wenn man ein Buch verfasst, pflanzt man Tag für Tag Bäume. Am Ende muss man einen Schritt zurück tun und sich den Wald ansehen. (…) Was funktioniert, kann stehenbleiben. Was nicht… die Taste mit ENTFERNEN ist nicht umsonst auf der Tastatur.“

Ich bewundere Stephen King. Vor keinem graut es mich mehr. 😉 Erst vor drei Jahren habe ich „Friedhof der Kuscheltiere“ gelesen – im Neuseeland-Urlaub. Wir schliefen jeden Abend woanders, meist auf Campingplätzen in Hütten (häufig beschönigend als „chalets“ betitelt). Es fiel mir schon schwer das Buch zum Einschlafen wegzulegen, aber noch schwerer danach im Dunkeln über den fremden Campingplatz auf Toilette zu gehen. Allein kam nicht in Frage – meine Freundin Kati musste mit. Sie las auch Stephen King, aber eines der Bücher aus dem Dunkle-Turm-Zyklus. Sie mag keinen Horror, aber Fantasy und liebt es ohne Angst aufs Klo gehen zu können.

„Wenn jemand wegen dem, was ich geschrieben habe, schreiend erwacht, freut mich das sehr. Wenn er lediglich seine Kekse auskotzt, ist das immer noch ein Sieg. Ich glaube, der größte Triumph wäre, wenn jemand tot umfällt – Herzschlag, weil er sich buchstäblich zu Tode geängstigt hat… Ein Teil von mir würde denken: Mein Gott, es hat tatsächlich funktioniert!“ (KingWiki)

Stephen King Verfilmungen

So wenig wie ich alle Bücher gelesen habe, habe ich auch alle Filme gesehen, die auf einem von King’s Romanen basieren. Das hat aber den Vorteil, dass mir noch einiges an Horror, Grusel und Spannung bevorsteht. Prima! Also her mit Euren King-Filmtipps! 🙂

Hier meine (bisherigen) Top5-Verfilmungen:

1. Shining

2. Misery

3. Friedhof der Kuscheltiere

4. Dolores

5. Carrie

Es tut mir leid, Stephen, aber mir hat Shining trotzdem gefallen – auch wenn ich vorher schon das Buch kannte. Sicher ist der Film anders, aber er funktioniert für sein Medium sehr gut. King hingegen sagt im Video-Interview (Juni/Juli 2013):

„I always found that the Kubrick Version of The Shining was like this big beautiful cadillac that had no engine.“

Bei She/Misery war ich allerdings froh um die etwas abgeschwächte Version im Kino. Ehrlich, lieber Beine brechen als amputieren… Friedhof der Kuscheltiere war auch etwas amputiert im Vergleich zum Buch, aber gruselte hervorragend. Eh eeeeh! Eh eeeeeh!

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Neues vom King

Obwohl er schon einer der ganz Großen (mit seinen 1,93m) und lange im Geschäft ist, läuft nix mit Rente genießen, sondern er will es noch mal wissen mit seinem neuen und nunmehr 51. Roman „Doctor Sleep“ – einer Fortsetzung von „Shining“. Was macht Danny Torrance so 20 Jahre später?

„Die Idee hinter der Geschichte ist, zu versuchen, den Leuten mal wieder richtig Angst einzujagen. Ich sagte mir, ‚mal gucken, ob ich das noch kann‘.“ (Entertainment Weekly)

Mal sehen, ob es ihm gelungen ist, aber ich glaube schon. Die ersten Seiten kann man in Englisch schon anlesen (click on pic) – drückten mich aber noch nicht so recht ins Kissen. Aber das kann ja noch werden. „Doctor Sleep“ wird gerade jetzt in den USA und Großbritannien veröffentlicht. Auf deutsch erscheint es bei Heyne am 28. Oktober 2013. Im November 2013 ist Stephen King damit ‚on tour‘ in Deutschland.

Außerdem soll am 5. Dezember 2013 die dritte Verfilmung von „Carrie“ in die deutschen Kinos kommen – mit Chloe Moretz (Kinderstar aus „Hugo Cabret“) und Julianne Moore als Carrie’s Mutter Margaret White (gut, gut). Kimberly Peirce („Boys don’t cry“) führte Regie. Die Neuverfilmung sei näher am Buch als das Original. Ich bin gespannt!

Keine Kingallüren

Auch als Mensch ist mir Stephen King sehr sympathisch – schon allein wegen seines trockenen Humors. Weil er nicht mehr oder jemand anderes sein will als er ist. Obwohl King zu den am besten verdienenden Autoren weltweit gehört, ist er nicht abgehoben und ohne Starallüren oder Marotten. Keine teuren Autos und wilden Parties, stattdessen Schlabberjeans, Heimatverbundenheit und öfters auch mal ein Vortrag oder Fragerunde bei Literaturstudenten. Zusammen mit seiner Frau Tabitha setzt er sich für seine Heimat, für Freunde und auch für fremde hilfsbedürftige Menschen ein und unterstützt sie mit Geld. Seitdem King und seine Frau 1980 nach Bangor, Maine gezogen sind, haben sie über sechs Millionen Dollar für öffentliche Einrichtungen gespendet.[1] King ist sein Zuhause wichtig, die Familie und trotz allem hat er sich seine Verrücktheit und das Andersdenken bewahrt. Für mich ist er wirklich der King!

Stephen Kings Haus in Bangor (Maine). Man beachte die Tor
Stephen Kings Haus in Bangor (Maine). Man beachte die Torpfosten und ist Nr. 47 Zufall? Er wurde 1947 geboren. (Foto: Wikipedia, ©Julia Ess, CC-BY-SA-3.0)

 

Heute – am 21. September 2013 – wird Stephen King 66. Eine Schnapszahl, die somit auch einen Bezug zu seinem Leben hat und der ein bisschen die dritte Sechs fehlt 👿

Happy Birthday, Stephen!

And thanks for all so far…

„In mir steckt die Liebe zur Nacht und zum quietschenden Sarg, ist halt so.“

 

Was verbindet Euch mit Stephen King?
Auch Taschenlampenlesen und Angst aufs Klo zu gehen? 😉

 

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  1. [1]Quelle: KingWiki – hier erfahrt ihr alles über das Leben von Stephen King – sehr interessant & empfehlenswert!

17 Kommentare zu „Der King und ich“

  1. Bei mir fing es im Alter von 10 Jahren mit „Cujo“ an. Gefiel mir nicht so sehr, alles nachfolgende umso mehr.

    Auch ich fand die Wirkung der Bücher immer wieder faszinierend. Kekse kotzen oder aufschreien musste ich bisher jedoch nicht. Doch kein weiterer Autor hat es geschafft, dass ich beim Lesen so in der Handlung „stecke“, dass ich um mich herum nichts mehr mitbekomme. Sobald man liest, ist man mitten im Geschehen. Klappt bei jeder Handlung, als würden versteckte Hypnose-Botschaften im Text stehen. (;

    „Das Mädchen“, „Das Spiel“ und Kurzgeschichten in „Gesang der Toten“ gefielen mir damals am besten. „Dead Zone – Das Attentat“ und „Das Monstrum – Tommyknockers“ waren auch spannend. Mit „ES“ konnte ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen, dabei ist ES doch DAS King-Buch. „Desperation“ (King) und „Regulator“ (Bachmann) fand ich aber absolut langweilig bis nervig. Da lagen auch genau 12 Monate dazwischen, obwohl ich sie gleich nacheinander lesen wollte, da sie vom selben Wesen (Tak) handeln.

    Verfilmungen mag ich nicht, lieber lese ich. Die Bücher bekam ich alle geschenkt. Damals waren sie bis auf die Turm-Reihe vollständig. Mittlerweile längst nicht mehr, da ja schon manch neues Buch erschien und altes ausgeliehenes nie zurückkam. 🙁 (Nie wieder leihe ich Bücher aus.) Und ich muss gestehen, dass ich seit Jahren nichts mehr von ihm gelesen habe. Warum, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht. Vielleich warte ich insgeheim auf die nächste geschenkte Sammlung … Mal schauen, von wem sich erben lässt. (;

  2. Wenn ich mich recht erinnere, war „Brennen muss Salem“ mein Einstieg in die Welt des Kings. Mein Vater hatte zahlreiche Bücher von Stephen King und so folgten noch viele weitere. Auch ich kenne das Phänomen, diese Bücher nicht mehr aus der Hand legen zu können. Extrem empfand ich dies bei „In einer kleinen Stadt“. Hier baut King immer wieder Spannung auf, um sich dann auf dem Höhepunkt einem anderen der zahlreichen Protagonisten zuzuwenden. Wie habe ich ihn damals beim Lesen verflucht. Ein Weglegen des Buchs war trotz größter Erschöpfung nicht möglich. Gefesselt haben mich aber auch viele andere Bücher wie „Der Todesmarsch“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „The Green Mile“, „Stark“ oder „Es“. Seltsamerweise war aber irgendwann die Faszination für King vorbei. Ob es wohl an dem Buch „Das Spiel“ lag? Eines der wenigen Bücher, die ich niemals zu Ende gelesen habe. Man hört auch immer wieder, dass die neueren Erscheinungen nicht die Qualität früherer Werke haben sollen. Einen Filmtipp habe ich leider nicht parat. Zumeist empfand ich das Buch besser als die Verfilmung, was jedoch nicht heißen soll, es gäbe keine sehenswerten King-Filme. Ein weiterer sympathischer Punkt: King hat die Ramones, die er selbst sehr verehrt und auch schon mal in seinen Geschichten erwähnt, zu einem Stück „inspiriert“: http://youtu.be/lHvF_ANqAic

  3. Wow, so fesselnd und unterhaltsam wie Du diese Übersicht zusammengestellt hast solltest Du Dich vielleicht selbst mal an einem Horror-Roman versuchen 😉 Ich würde jedenfalls sofort zugreifen.

    Ich muss gestehen, dass ich noch nie was von Stephen King gelesen habe, aber das wird sich jetzt vermutlich ändern. Schön, dass die Tage kürzer und die Nächte länger werden ….

    1. Liebe Alex,
      Danke Dir 😉 – würde mich echt freuen, wenn ich Dich damit zu Deinem 1. Stephen King Buch verführen kann. Wenn es eher nix so Horroriges/Gruseliges sein soll, dann wäre für den Start eben jener „Todesmarsch“ oder „Dead Zone“ oder „In einer kleinen Stadt“/Needful Things empfehlenswert.

  4. Nein, obwohl Carpenter’s Nebel auch nen Klasse Film ist 😀

    in Kings Nebel gehts um einen Vater der mal eben einkaufen gehen sollte während eine Nebelwand die Kleinstadt überrollt.

    Problem hierbei ist das dieser Nebel gegen den Wind aufzieht und scheinbar Herberge für allerlei unirdische Dinger ist 😀 mehr kann ich eigentlich sagen, und selbst das war schon zuviel gespoilert =P in Carpenter’s Nebel warns ja „nur“ Zombie-Piraten ^^°,…,°^^

    bzw : bei Mrs Carmody muss ich immer an Dalia Gilespie denken, der Mutter von Alessa Gilespie aus Silent Hill, schonwieder ne versteckte Referenz =P

  5. Danke, Ihr Lieben, für Eure Erfahrungen mit King – sehr interessant ist jede einzelne. Ob und was man an Autoren mag, sagt ja auch immer etwas über den Menschen aus. Keine Angst, ich erstelle keine Psychoprofile von Euch 😉 – das kann ich gar nicht. Aber es ist schon interessant, wie unterschiedlich Kings Werke aufgenommen werden. Für manche ist „ES“ das Buch und der Film schlechthin, dem kann ich mich zum Beispiel gar nicht so anschließen, auch wenn ich schon schlechtere Filme gesehen habe von ihm (eigentlich war nur das Ende blöd mit der billig gemachten Spinne…; das Buch hab ich nicht gelesen muss ich gestehen, werde ich mir aber auch sparen, weil ich auch nicht so der Clown-Fan bin, also das funktioniert nicht so ganz bei mir mit dem Gruseln). Andere loben den „Dunklen Turm“ in höchsten Tönen – man hört so viel unterschiedliches, es ist wirklich schwer bei King selbst mit Freunden auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

    Ich würde Nighttears aber recht geben: mir gefallen seine älteren Sachen besser. Trotzdem will ich es mit „Doctor Sleep“ noch mal versuchen. Und ein paar der Kurzgeschichten, die solitary_core empfohlen hat sowie „Der Nebel“ ebenfalls. Das hat aber nix mit Carpenters „The Fog“ zu tun, nehme ich an. Auch das Joe King Buch von Wotan klingt spannend. Wie fies! Wenn man morgens plötzlich mit Hörner am Kopp erwacht…

    Was die Filme angeht, so fand ich „Under the Dome“ auch so gut geteasert in dem Video oben, dass ich mir das auch noch ansehen will und auf jeden Fall noch „The Green Mile“ und „Shawshank Redemption“ (Die Verurteilten).

    Ich hab wohl mein ganzes Leben mit seinem Lebenswerk zu tun… 😉

  6. Seltsamerweise hatte ich noch nie Interesse, ein King Buch zu lesen. Und trotz Deines interessanten und persönlichen Artikels bleibe ich doch lieber bei Hesse. 😉
    Bei den Filmen kenne ich auch nur die Kubrick Version von Shining, die finde ich aber Klasse – vorallem wegen Nicholson.

  7. hm nen definitiven Zeitpunkt wann ich mit King in berührung kam… Schwer das nun nachzuvollziehen 🙂
    Habe sicher zu wenig von Ihm gelesen, eigentlich nur „Es“, „Christine“ und „Friedhof der Kusheltiere“; zumindest wenn man die großen Romane im Auge behält… Empfehlen kann ich noch „das Mädchen“ grade die dort beschriebene Gottheit lässt einen so schnell nich wieder los.

    Werde wohl eher Besuch vom „Bibliotheks-Polizist“ bekommen, wenn ich nich grad „Ms Tods Abkürzung“ ausprobiere oder auf dem „Floß“ abhänge … Ja bin eher Fan seiner Kurzgeschichten wobei Kurz und Stephen King eher wie ein Oxymoron klingt 😉

    „Blut“ und „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“ sollte man eigentlich auch kennen, wer noch rankommt sollte sich die Sammlungen mal zu gemüte führen, es sind verdammt viele grandios geschriebene Gedankenspiele und stilistische Experimente drin, sehr schön fand ich zb den „Überlebenstyp“ geschrieben als Logbucheinträge so wie der Junge Herr Doctor seine mißliche Lage empfindet …

    Ähnlicher Stil aber dennoch anders liest sich „der Nebel“, hier ist die Geschichte zwar auch logbuchartig verfasst, allerdings sind hier king-typische Details eingesetzt, das man den Eindruck gewinnt, der Erzähler hatt selber ein Hang zum Geschichten erzählen. Auch die Verfilmung ist sehenswert, allerdings sind hier wieder einmal einige Kleinigkeiten verändert, so das das Arrowhead-Projekt zb im Film garnicht erwähnt wird, allerdings auch nich wirklich wichtig für die Story ansich …

    Etwas futuristischer geht es auf dem „Dünenplaneten“ zu, wo eine Raumschiffcrew sich in einer endlosen Wüste beweisen muss, allerdings birgt der Sand weit mehr Gefahren als nur die Trockenheit …

    Ein weiterer Sprung in die Sci-Fi-Ecke ist erreichbar über den „Jaunt“ wo ein Vater seinen Sprößlingen nahelegt wie diese Reiseart erfunden wurde, als fürsorglicher Vater jedoch erspart er seinen Kindern die alzugrausigen Feinheiten, als Leser bekommen wir sie natürlich präsentiert 🙂

    Als Video-Spieler möcht ich noch „Alan Wake“ erwähnen, denn dieser Autor hatt auch einige merkwürdige Begebenheiten zu meistern und ist Gefangener seiner eigenen Geschichten … Und er zitiert als Einstieg Herrn King 🙂

    Und auch „Silent Hill“ sollte hier erwähnung finden, das nowhere erinnerte mich sehr stark an die „Nebel“ Welt und da ich heute weis das R.Bachmann eins seiner Synonyme ist, bezweifle ich das die Bachmann-Straße dort reiner Zufall ist, zumal wie das fliegende Ding in das Diner kommt an die Szene erinnert als das ebenfalls fliegende Ding in den Laden kommt durch das Supermarktfenster …

    Okay rückwirkend würd ich den Zeitpunkt etwa 1995 einschätzen, als ich eben „Blut“ geleckt hatte

  8. Seltsamerweise habe ich zwar nahezu alles von E.A.Poe und Lovecraft gelesen, jedoch kein einziges Buch von Stephen King. Obwohl ich nicht den geringsten Zweifel habe, dass es tolle Bücher sind, und von jenen Büchern bei meiner Hexe einiges bereitliegt – möchte ichs nicht lesen. Vielleicht kann ich das vergleichen mit meiner puren Unlust Riesenrad zu fahren: Es ist mir einfach nur unangenehm so zu sitzen und abzusacken. Unangenehm – sonst nichts.
    Immerhin ist schreiend erwachen oder Kekse auskotzen auch nichts anderes als unangenehm.

    Das wiki-Zitat „“Kings Geschichten handeln häufig von Durchschnittsmenschen, die in grauenhafte und meist übernatürliche Erlebnisse hineingezogen werden.“ passt bestens auf Poe wie auf King.

    „Poe besaß die Macht, eine furchtbare Szene in grellstes Licht zu tauchen und uns einen auf sich gestellten Menschen in der Konfrontation mit einer bösen Macht zu zeigen, die der Protagonist nicht verstehen kann, geschweige denn meistern. Das Böse dem er sich gegenübersieht, ist nicht einfach eine von außen kommende Bedrohung; es ist Teil seines Schicksals, ja seiner selbst.
    Dies ist keine unglaubwürdige Sicht der Realität. Poe mag übertrieben haben, doch wenigstens übertrieb er die Wahrheit.“ (aus: Brian W. Aldiss „Der Milliarden Jahre Traum“)

    Warum lese ich den Einen, nicht jedoch den Anderen ?

    „Zu modern“ spricht die Königin und schaut tief in mein Herz !
    *lach*

  9. „Stark – The dark half“ war mein Einstiegswerk in die Welt von Herrn King. Damals war ich Zwölf und sehr geflasht. Noch immer zitiere ich gerne das genannte Zitat „The sparrows are flying again.“ *grusel*
    „Shining“ ist als Buch grandios und die Turm-Reihe habe ich daheim auf meinem Kindle. Ich gestehe, dass ich sie damals nach dem ersten Band abgebrochen hatte, nachdem Roland am Strand so schwer verletzt wurde. Die Welt hatte aufgehört, sich weiter zu drehen.

    Zum Glück haben mir meine Eltern nie verboten, abends und nachts zu Lesen. So musste ich nie heimlich unter der Bettdecke lesen. Und heute könnte ich es dank Technik problemlos (Kindle Paperwhite). Heimlich habe ich nur den Faust gelesen – in der Schule während des Unterrichts unterm Tisch.

  10. Echt Toller Artikel! 🙂 Das Thema hat ja auch viiiiiiel Lesestoff sozusagen.
    Aber schön darüber mal aus deiner Sicht zu lesen.
    Bei mir fing es eher an mit einigen Filmen von Stephen King bevor ich die Bücher richtig las.
    „Tremors – Im Land der Raketen-Würmer „,
    „Needful Things – In einer kleinen Stadt“
    und dann ja „Es“,
    „The Stand-Das letzte Gefecht“,die Klassiker eben.
    Es wurde ja doch irgendwie ständig im Tv wiederholt. Joah zum Glück.^^
    Somit ist Stephen King ja auch zugänglich für alle möglichen „Nichtleseratten“ gewesen bzw.ist es immer noch.
    Glaube sein Erfolg liegt auch daran, dass er ein weiteres Medium
    hat als H.P. Lovecraft zu Lebzeiten.
    Oder hätte Edgar Allan Poe persönlich irgendwo Regie geführt wär es bestimmt
    auch ein größeres Publikum geworden…Siehe Tim Burton nur das er keine Bücher schreibt.
    Zuerst fielen mir die Kurzgeschichten- Bände in die Hand wo unter anderem auch „Der Nebel“ (lange bevor er so gut verfilmt wurde) oder „Paranoid ein Gedicht“ in „Blut“ zu finden war oder sowas wie „Achterbahn“.
    Da ich ja schon vieles als Film kannte wollte ich was „Neues“ lesen.
    „Stark The Dark Half“ hatte ich damals echt fast in einem durch.
    Man kann die Bücher echt schwer weg legen.“Chistine“ hatte mir auch sehr gefallen und „Misery“ erst…huiiiii….
    Wobei ich keine guten Verfilmungen gefunden habe.
    „Shining“ ist durch Stanley Kubrick grandios verfilmt wurden, kann man nix meckern.Genauso wie „Friedhof der Kuscheltiere“ auch super Film 1und 2…
    Ja das hat mir an Stephen King auch immer sehr gefallen,egal ob Buch zuerst gelesen oder Film zuerst, die meisten seiner Bücher waren so lebendig das man sie einfach verfilmen musste oder nachträglich das Buch lesen wollte.
    Lesen ist wie Fernsehn zu Fuß sozusagen 🙂 Und das noch relativ Zeitlos und nicht vor Hunderten Jahren kann ja nur gut sein.
    Den Band „Der Dunkle Turm“ ist bis jetzt das einzige womit ich keinen rechten Bezug aufbauen kann weil ich schweife Gedanklich immer ab.Ohne Jemanden zu nahe treten zu wollen der`s mag aber mir persönlich zu langatmig.Steht immer noch halb gelesen im Regal.Muss ich wohl die richtige Stimmung für haben.
    Was mir an neueren Sachen aber sehr gefällt ist die Serie „Under The Dome“ die jetzt auch im Free Tv läuft. Stephen Spielberg verfilmt Stephen King. Hier ein Trailer.

    http://www.youtube.com/watch?v=fSJWrG3GRW8

    „Doctor Sleep“ würde mich auch mal interessieren.Kauf ich mir bestimmt.Hab ich jetzt echt wieder bock drauf bekommen. 🙂
    Irgendwie ist er ja immer wieder präsent auch wenn ich immer Phasen habe ohne Stephen King zu lesen,schwups kommt wieder ein neuer Film oder so und man liest wieder ein neues Buch. Danke für den tollen Artikel! And Mr.KING thanks for all!!! 😀

  11. HI,

    auch ich hatte vor ca. 20 Jahren alles im Schrank was der „King“ zu bieten hatte.
    Bei mir hat es mit „Friedhof der Kuscheltiere“ angefangen.
    Nachdem ich Es, Carry, Misery und Amok etc durch hatte, hatte ich wohl eine „King-Überdosis“. Aber mit dem Abstand der Zeit gefällt mir sowohl der alte Kram als auch seine neuen Sachen.
    Er wird halt immer ein Maßstab im Genre Horror sein und bleiben.

  12. Ein toller Artikel!

    Vor 20 Jahren hatte ich alles, was es vom Meister zu lesen gab, im Bücherregal. Und einiges wurde immer wieder gelesen. Shining zum Beispiel. Dann kam „Schwarz“ und ich fand einfach keinen Einstieg in den dunklen Turm, ich hab es zuletzt voriges Jahr noch einmal probiert, diesmal als Hörbuch. Keine Chance! Vielleicht war ich nicht richtig „dabei“, aber mir war das zuviel Western und Wüste. Einfach zu langweilig. Vielleicht wirds mal verfilmt, dann geb ich dem Turm eine letzte Chance 😉

    Hier meine aktuellen 3 Lieblingsverfilmungen:

    1. The green mile
    2. Room 1408
    2. Die Verurteilten

    Übrigens, sein Sohn „Joe Hill“ scheint ein würdiger „Nachfolger“ zu werden. Hier das erste Kapitel (ja das Ganze! 🙂 ) aus seinen Roman Teufelswerk:

    KAPITEL 1
    Ignatius Martin Perrish hatte die ganze Nacht lang gesoffen und fürchterliche Dinge getan. Am nächsten Morgen erwachte er mit Kopfschmerzen und fasste sich an die Schläfen. Dort spürte er etwas Fremdartiges – zwei gebogene, spitze Auswüchse. Ihm war so übel, dass er sich im ersten Moment nichts dabei dachte. Erst als er schwankend vor der Toilette stand und sein Blick auf den Spiegel über dem Waschbecken fiel, sah er, dass ihm im Schlaf Hörner gewachsen waren. Bestürzt taumelte er einen Schritt zurück, und zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Stunden pinkelte er sich auf die Füße.

    (unautorisierter Auszug! Rechte liegen natürlich beim Heyne-Verlag! Wer möchte, dem „leih“ ich mal das eBook.)

    Dunkle Grüße ;o)

  13. Mit King hat es damals bei mir auch angefangen. „Brennen muss Salem“ war meine Einstiegsdroge. Ich habe seine Werke regelrecht verschlungen.

    Heute jedoch kann ich mit seinen neuen Büchern nicht mehr viel anfangen. Seine alten sind in meinen Augen eindeutig besser. Der letzte Band seiner Turm-Saga war für mich das schwächste, was ich von ihm gelesen habe. Ich hatte da einfach das Gefühl, er wollte es einfach nur noch zu Ende bringen, als wäre es eine Last für ihn.

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