10 Insider-Tipps zum Wave-Gotik-Treffen

5 Do’s and 5 Don’ts zum Wave-Gotik-Treffen

Seit meinem 1. WGT 2001 hat sich ganz schön was angesammelt: gute und schlechte Erfahrungen, persönliche Empfehlungen zur Reiseplanung, zu Parties, Nahrungsaufnahme und WGT-Locations. Und es gibt sogar noch mehr WGT-Tipps von meinen Freunden.

5 Do’s – Unbedingt machen!

1. Bereits am Donnerstag anreisen

…und ihr habt einfach mehr vom WGT. Ihr startet entspannt ins Festival-Wochenende, seid bereits am Freitag schon in bester Feierlaune und habt keinen Zeitstress. Stau ist zwar meist am Donnerstag auch schon, aber er lässt sich ertragen, weil man ja keine Konzerte o.ä. verpasst. Ein weiterer, ja fast schon Hauptgrund für uns ist, dass am Donnerstagabend die besten Parties stattfinden, bei denen es auch noch nicht so voll ist und musikalisch vielleicht noch mehr experimentiert wird. Das ist zum Beispiel der Fall in der Moritzbastei. Dort ist ein weiteres Plus, dass es in der sonst so überfüllten Cocktailbar („Fuchsbau“) donnerstags noch gechilled zugeht und man flott bedient wird. Mein Cocktail-Tipp: „Erdbeer-Mojito“ ♥ und der „Bombay Crushed“ – beide verteufelt gut!

Wer es ruhiger und schwarzromantisch mag, dem empfehle ich für Donnerstag abend die „Dunkelromantische Eröffnungstanznacht“ der Blauen Stunde auf der Wiese vorm AGRA Parkschlösschen. Ganz wunderbar zum Einschwingen! Hier solltet ihr eine Decke und Getränke/Knabbereien selbst mitbringen. Vor allem aber: zieht euch warm an oder nimmt euch noch etwas zum Einmummeln mit. Es wird nachts einfach immer sehr sehr kalt hier draußen.

Alternativ empfehle ich das alljährliche WGT EBM Warm-up im Felsenkeller. Erst ein paar krachige Konzerte (dieses Jahr mit Headliner Portion Control und Plastic Noise Experience), danach elektronische Bewegungstherapie mit dem TerrorDance-Kollektiv, u.a. DJ PuPPe. Da bleibt kein Knochen auf dem anderen – versprochen!

Last but not least haben am Donnerstag auch schon einige Ausgabestellen fürs WGT Bändchen geöffnet und ihr spart euch das Anstehen – wie meist am Freitag. Ab 15 Uhr am WGT Donnerstag könnt ihr Euer WGT-Bändchen an der AGRA und am Hbf Leipzig Ausgang West (nur ohne Obsorge) holen.

2. Essen IN der Moritzbastei

Das ist im Allgemeinen und die Spinatlasagne im Besonderen echt yummieh! :mrgreen: In der „Embeh“ (seit meinen Leipziger Zeiten die Abkürzung ‚MB’ für Moritzbastei) ist es dazu noch günstig, unterhaltsam & ‚treffsicher’, denn irgendjemand ist immer da, den man kennt oder kennenlernen kann.

3. Gothic Pogo Festival

Auch wenn die Gothic Pogo Party nicht zum WGT gehört und deswegen extra Eintritt kostet, ist sie mir das spontan auch mal für ein oder zwei Abende wert. Hier findet ihr die „DIY-Atmosphäre“ der frühen Punk-Wave-Tage. Fast jeden Abend gibt es (sehr) untergrundige Bands/Konzerte und auf den 2 Floors vom Werk II läuft anschließend Minimal, New Wave, Synthiepop, Postpunk, Goth/Death Rock, BatCave, Underground NDW und Cold Wave. Zusätzlich werden es jedes Jahr mehr subkultige Verkaufsstände mit Batcave-Klamotten und Accessoires. Also: Stimmung & Atmosphäre, Musik, Leute (ich sag nur: BIG Hair!) und Shopping – alles klasse! Mehr zur diesjährigen Gothic Pogo findet ihr auf ihrer Facebook-Seite.

4. Mitnehmen für zu heiß, zu sonnig und zu dreckig

Je nachdem wie hart ihr bei diesen Zuständen im Nehmen seid, bitte folgendes einpacken:

  • Fächer / Mini-Ventilator
  • Sonnenschutz
  • Beutel (zum Draufsetzen)
  • Reinigungstücher für Hände, Po und überhaupt so

5. Frühstück mit Puschkin

Die Grundlage ist wichtig.
Eine der besten Adressen dafür ist das „Café Puschkin“ in der Karl-Liebknecht-Str. 74/Connewitz. Hier gibt’s viel & lecker Futter für wenig Geld. Wenn man noch einen Platz bekommt, kann man nett an der „Karli“ draußen sitzen – ansonsten ist das Ambiente innen aber auch gemütlich-alternativ. Frühstück gibt es von 9-16 Uhr und ist SEHR reichhaltig.

 

5 Don’ts – Besser weglassen!

1. Moritzbastei am Sonntag

Sonntags kommt man sich tagsüber auf der Moritzbastei vor wie eine seltene Spezies im Zoo. An diesem Tag scheint es das Ausflugsziel von mehr oder weniger Gothic-begeisterten Normalbürgern und „Schwarz-Touristen“ aus dem Umland zu sein. Sie ‚bewerten‘, begaffen, belächeln und zeigen mit Fingern auf uns. Also ich brauche das nicht, aber wer die Publicity und den Kontakt mit Mitbürgern sucht, der soll sich gern da und an diesem Tag hinbegeben. Dort werden garantiert auch Bilder von euch gemacht. Wohl gemerkt: nur am Sonntag ist es so schlimm, die anderen Tage nicht.

2. AGRA Black Walk

Goths erkennt man z.B. von hinten an der coolen Kutte…

Wer nur hier abhängt und dann meckert, es seien beim WGT nur Fotografen und kamerageile Faschingsgrufties unterwegs – der braucht sich nicht wundern und darf auch nicht jammern. Wenn ihr Goths sehen wollt, dann geht zur When-We-Were-Young-Party, zu den Konzerten im Felsenkeller, auf die Gothic Pogo oder zu den „Dunkelromantischen Tanznächten“ der Blauen Stunde  *rüschrüsch*.

3. Pünktlich sein

Bei Konzerten im Schauspielhaus und Haus Leipzig müsst ihr überpünktlich sein (wenn ICH das sogar schaffe… 🙄 )!! Auch im Täubchenthal oder Felsenkeller bilden sich gern ewig lange Schlangen. Das bedeutet bei diesen platzbeschränkten Locations: eine, besser zwei Bands vor derjenigen, die ihr sehen wollt, dort sein. Hauptsache, ihr seid drin! Manchmal lernt man so auch bisher völlig unbekannte Musik(er) kennen und lieben – so wie wir 2006 Rosa Crux im Schauspielhaus.

4. Neue Schuhe einlaufen

Muss man Pikes einlaufen?

Aus eigener Erfahrung: don’t do it!! Lauft Eure Schuhe vorher ein und nicht erst zum WGT, wo ihr sie im besten Falle 12 Stunden am Stück anhaben werdet. Sonst werdet ihr leiden. Ganze 1-4 Tage und Nächte lang. Ihr tut euch damit keinen Gefallen. Nehmt die Treter, die ihr sonst auch anzieht und stellt die Eitelkeit hintenan. Oder fangt jetzt auf die letzten Tage vorm WGT noch an, die neuen Teile mit roher Gewalt & Biegungsbalsam zu bearbeiten.

Was Pikes angeht, so sind diese ja bekanntlich sehr ebenerdig und haben dünnere Sohlen (als Docs & Co.), deshalb empfehle ich ein paar Einlegesohlen, wenn ihr den ganzen Tag damit unterwegs seid. Die bringen wirklich was!

 

5. Haarspray + Windschutzscheibe + Sonne

= Explosion + Sauerei. Daher Haarspray nie gedankenlos im Auto vorn drin liegen lassen – möge es noch so bewölkt sein, wenn ihr es verlasst. Ein guter Tipp eines guten Freundes, bei dem es haarscharf grad noch gut gegangen ist.

 

Noch 3 weitere WGT-Tipps

  1. Nehmt außer Konzerten, neuen Freunden & Löchern in der Haushaltskasse auch immer etwas Kultur in anderen Formaten zu euch. Eine Filmvorstellung, Lesung oder Ausstellung erweitern den WGT-Horizont ungemein und man hat gleich ein weiteres Gesprächsthema, vielleicht sogar einen neuen Tipp für Freunde.
  2. Holt Euch am besten die SEHR GUTE WGT APP – den intelligenten WGT Guide für iOS und Android – genial, hilfreich & mit allen Leckerbissen programmiert von Tobi. Da ist nicht nur das Programm immer aktuell, sondern die App erkennt sogar Deinen aktuellen Standort beim WGT und schlägt Programmpunkte in Deiner Nähe vor. Zudem siehst Du, in welcher Location/Konzert sich gerade Deine Facebook-Freunde befinden. Es sind sämtliche Locations mit ihren Bus-/Bimmel-/Tram-Verbindungen drin. Das alles GRATIS! Dickes Danke & Applaus!
  3. Geht es entspannt an. 😉

Ich freue mich natürlich, wenn ihr per Kommentar eure eigenen Tipps und Erfahrungen ergänzt. Danke!

Wie wahr :D! (gefunden bei Facebook)

Danke für das schöne Titelbild an Miss „fledermaus-freundlich“ Clerique Noire!

 

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14 Kommentare zu „10 Insider-Tipps zum Wave-Gotik-Treffen“

  1. Pingback: WGT 2012: Letzte Tipps vor dem großen Aufbruch

  2. Pingback: Spontis Wochenschau: Kontrolle über die Subkultur!

  3. Was für ein geiler Artikel! 😀

    Letztes Jahr habe ich dem Heidnischen Dorf beim WGT einen Besuch abgestattet und war einfach nur baff, wie vielfältig und offenherzig das gesamte Festival ist. Das Heidnische Dorf ist offen für alle und man muss nur einen vergleichsweise geringen Obulus löhnen, um da rein zu kommen. Dafür bietet einem das heidnische Dorf ein sagenhaftes Schauspiel an toll zurect gemachten Menschen (ein paar Impressionen zB auch hier: http://www.leipzig-leben.de/wave-gotik-treffen-leipzig/). Wenn man also nur mal ein bisschen „schwarze Luft“ schnuppern will und nicht das ganze Festvial besuchen eine tolle Option.

    Grüße,

    Adelina

  4. Das Gothic Pogo Festival hört sich wirklich interessant an, sollte ich mir diese Jahr mal überlegen, danke für den Tipp. 🙂

    Ich bin spontan zur Austellung „Boten des Todes“ gefahren und mir hat es sehr gut gefallen und interessent war es auch.

    lg DarkSide

    1. Hi DarkSide,
      huch, ein Kommentar im Dezember zum WGT?? Schon überraschend, aber da freut sich wohl jemand wirklich schon aufs nächste Jahr… geht mir genauso! Ja, das Gothic Pogo Festival kann ich wirklich empfehlen, auch wenn es extra kostet, aber es lohnt sich. Location, Publikum und Musik sind dort einfach stimmig!

  5. Mal schauen, wie ich deine Tips beherzigt habe:

    Do’s

    1.) Anreise war mir wegen Urlaub und Fahrtbegleitung erst am Freitag möglich, war aber kein Stau und recht stressfrei. Die Pre-Partys blieben von daher auf der Strecke.

    2.) Stimmt. Gerade zu später Stunde kann die MB mit ihren kulinarischen Offerten punkten

    3.) Aufgehoben für einen der nächsten Besuche 😉

    4.) Natürlich vergessen. Da ich vorher immerhin den Wetterbericht studiert hatte, war klar, dass weder Kälte noch Regen ein Problem sein würden. Sonnencreme habe ich dann (weil ja auch vergessen) nach dem Sonnenbrand gekauft….

    5.) Beim Frühstück reicht mir in der Regel ein Kaffee oder 3. Wenn allerdings bis 15:00 gegabelt werden kann, wer weiß, irgendwann kommt auch bei mir der Hunger.

    Don’ts

    1.) MB am Sonntag wurde gestreift um schnell eine Wurst und ein Bier zu fassen. Im Park dahinter waren die interessanteren Leute :-))

    2.) Tja, die Agra. Bis vor 2 Wochen ein mir vollkommen unbekannter Begriff. Nun kenn‘ ich’s.

    3.) Pünktlichkeit ist bei mir ne Familienkrankheit, von daher kein Problem

    4.) Der Tip greift wohl nur bei jüngeren „ich gehe zum ersten Mal auf ein Festival / Treffen“ Menschen. Alter schwarzer Hut quasi 😉

    5.) Öhm, wer mich kennt, weiss dass ich eher nicht so der Haarspraynutzer bin. Keine Gefahr, puuuh.

    Deine Exratips bezüglich Rahmenprogramm werde ich bei meinem zweiten WGT-Besuch (und das dann mit 41 – ohje, so alt schon, dammich) verstärkt angehen.

  6. Danke für die Tipps 🙂 den 1. Punkt kann ich nur bestätigen, es ist wesentlich schöner und entspannter, schon am Donnerstag anzureisen, man kann in aller Ruhe nochmal einkaufen und abends entweder auf die Partys gehen oder einen Spaziergang durch Leipzig machen und sich freuen, dass die Stadt zunehmend schwarz-bunter wird 😀

    Das Essen in der MoBa finde ich allerdings nicht soo lecker, ok ich hab 2007 da zuletzt gegessen und fand die Pasta mit Sauce viel zu scharf.
    Den Tipp mit den Schuhen kann ich auch nur jedem Newbie (oder auch nicht-Newbie) ans Herz legen: packt lieber bequeme Schuhe ein, oder am besten gleich Pikes 🙂

  7. Vielen Dank auch von mir für die Tipps!
    Dann werde ich meinen Mitreisenden für Donnerstag auf jeden Fall die Moritzbastei vorschlagen und die „Augenlust“ Ausstellung sowie die WWWY Party stehen sowieso auf meiner (viel zu langen) Liste.

  8. Der Südfriedhof, mit 78 Hektar Fläche einer der größeren Friedhöfe in Deutschland, ist auch immer einen Besuch wert. Dort lässt es sich angenehm vom WGT-Trubel erholen. Um alles zu sehen, muss jedoch viel Zeit einkalkuliert werden. Aber auch ein kürzerer Spaziergang ist empfehlenswert. Sofern man Parkfriedhöfe mit viel Natur mag.

    Ein Tipp vielleicht noch für Neulinge: Man sollte das WGT ohne eng gefassten persönlichen Zeitplan mit zig Bands, die man unbedingt sehen will, in Angriff nehmen. Das artet nur in Stress aus und schmälert das Vergnügen deutlich. Besser ist es, spontan und offen für Neues zu sein. Zumindest ist das meine Erfahrung.

    @Shan Dark: Es freut mich, dass Du die Ausstellung im Agra-Café erwähnt hast. Ich fühle mich dadurch sehr geehrt. Danke.

    1. @Marcus: Jeder Künstler kriegt das Publikum, was er verdient 🙂 Danke für Deine zwei ebenfalls sehr guten Tipps. Besonders bei Nummer zwo kann ich Dir nur absolut zustimmen. Wir haben uns hier kürzlich unterhalten und sind zu dem Schluss gekommen: es reicht völlig, sich pro Tag maximal EINE Band vorzunehmen, die man unbedingt sehen will. Alles andere artet in Stress aus. Klar, wenn es sich ergibt, ist das schön, wenn man mehr schafft – aber im Allgemeinen gilt: die Atmo genießen und sich frei machen von Plänen & Konzertzwängen. Offen sein – wie Du schreibst.

      @sillycut: Mittwoch schon, toll! Aber als Leipzigerin tut es gut, wenn man mal etwas länger was von der Heimat hat… Wäre ja schön, wenn wir uns irgendwo treffen.

  9. Vielen Dank für die Tipps!
    Gelten die Frühstücksempfehlungen zum preiswerten Sattwerden eigentlich auch für
    Vegetarier oder besteht das „lecker Futter“ zum grössten Teil aus Wurst, Schinken, Würstchen, Fleischbällchen, Fisch etc pp?

    1. @hasejoe: ha, immer diese militanten Vegetarier ;-)… also das genannte, günstige deluxe-Frühstück im Puschkin ist für Fleischfresser. Allerdings gibt es auch ein „Selbstbaufrühstück“, dass man sich vegetarisch zusammenstellen kann. Ist ähnlich günstig.

      @Piet Noir: Echt, keine Probleme mit Schuhe einlaufen? Du bist echt ‚hart druff‘. Ich kenne viele, die das nie wieder tun – Männer wie Frauens.

  10. Danke für die Tipps. Warum die Gothic Pogo Tanzveranstaltungen immer ausserhalb des WGT´s stattfinden habe ich noch nie ganz gerafft. Das mit den Schuhen einlaufen kann ich so gar nicht bestätigen. Ich laufe immer zum WGT meine neuen Schuhe ein (hoffentlich kommen sie noch pünktlich…) und das hat bisher immer super geklappt.

    Auf die „Stasi“ Ausstellung freue ich mich auch schon. Besonders zu empfehlen am Samstag, weil da noch eine Lesung aus „Schillerndes Dunkel“ stattfindet und auch dort Szenegeschichte beleuchtet wird.

    PS. Schickes Mülltonenbild:P

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