Proud to be a Goth

10 Gründe Gothic zu sein

Schön hier, in der schwarzen Szene! Aber warum eigentlich? Ich habe heute mal meine 10 ganz persönlichen Gründe aufgeschrieben, warum ich mich schon seit vielen Jahren in der schwarzen Szene so wohl fühle.

1. Anderssein können: Das bin ich von innen heraus, in meinem Geschmack, oft im morbiden Humor, auch im Denken und mit meinen Ansichten. Vom Äußeren her manchmal mehr, manchmal weniger deutlich. Ich schätze es, sehr individuell sein zu können und trotzdem ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit Gleichgesinnten zu spüren.

2. Die Farbe Schwarz: Meine Garderobe ist zu 90% schwarz – ich mag keine andere Farbe an mir lieber. Zudem macht schwarz schlank ;-), ist mit allen anderen Farben kombinierbar (wenn ich es denn wöllte), für Business und Freizeit gleichermaßen geeignet und hat nur in zwei Situationen Nachteile: bei 40°C im Sommer und bei Katzenhaaren!

meine-schwarze-Garderobe
Mein offener Kleiderschrank ist leicht monofarblich 😉

3. Geld spielt keine Rolle: Wenn die Welt voller Gothics wäre, würde vermutlich die Weltwirtschaft zum Erliegen kommen. Klar brauche ich auch mal was Neues zum Anziehen, einen fahrbaren Untersatz und (teures) Make-up für den blassen Teint. Ich kann mich dem Konsum leider nicht verschließen. Aber Marken(produkte) und Statussymbole wie ‚tolle-teure‘ Autos oder Diamantschmuck sind mir total schnuppe. Die neuesten Manolo Blahniks oder ein BMW-Cabrio würden in unserer Szene gar nicht gewürdigt werden, so wie man andere Menschen auch nicht mit einer handgeschmiedeten Grablaterne oder durch das Vorfahren im Leichenwagen begeistern kann. Geld spielt insofern also keine Rolle, als dass es mir bei anderen egal ist, wie viel sie für ihr neues Auto ausgegeben haben oder ob sie daheim auf einer teuren Kloschüssel von Villeroy & Boch sitzen. Es beeindruckt und beeinflusst mich nicht in meiner Einstellung zu ihnen. Wie alle anderen Gothics, die ich kenne, beurteile ich Menschen nicht nach Habitus, Verdienst oder Status – sondern danach, wie sie sind.

4. Stil jenseits von Trends: Die Laufstege sind mir egal, Dolce & Gabbana auch. Ob die halbe Welt plötzlich Tunikas und wieder Stiefel im Sommer trägt – ich kümmere mich nicht drum. Ich hab meinen eigenen Stil entwickelt und der Mode hinterher zu hecheln kann ich nur belächeln. Wie will man da seinen eigenen Stil finden oder bewahren?

5. Keep out! Fussball, BILD, Hitparade, TV-Programm, Mein-Haus-mein-Auto-mein-Boot, Stars & Sternchen, Skiurlaub, Golf, Aktiengeschäfte, Männer-Frauen-Stereotypen, Robinson Clubs… damit muss ich mich als Gothic nicht beschäftigen. Das sind einfach keine Themen bei uns – wie herrlich!

me-20146. Unendliches, düsteres Universum: Gothic als Genre und alles was „darin“ steckt ist extrem facettenreich und kommt mir vor wie ein unendliches Universum. Ganz oft entdecke ich etwas interessantes Neues oder bis dato völlig Unbekanntes oder miteinander Verzahntes, egal ob in der Gothic Literatur, Musik, Mode, Geschichte, in Filmen oder an skurrilen Orten. Auch wenn es vielleicht so scheint, als würden wir uns nur mit toten Dingen beschäftigen – es ist und hält mich ganz schön lebendig!

7. Abschreckungsfaktor: Meistens bin ich ein ziemlich netter Mensch. Aber es gibt da draußen auch Leute, die einem gepflegt auf den Geist gehen können, einen ungefragt zutexten oder den „Wachturm“ in die Hand drücken wollen. Sieht man aber anders oder schräg aus, ist die Hemmschwelle zum Ansprechen schon mal größer und die Nervrate geringer.

8. Party bis ins Grab: Grufties bleiben länger jung 😉 – sounds funny, aber ist die Wahrheit. Als „Beweis“ bitte folgende Frage beantworten: Welcher „Normalo“ geht mit 35+ noch in die Disco (wohlgemerkt: wir reden nicht von Tanzabenden, Ü30-Parties oder Oldie-Nights)? Ältere Gothics können auf Dark Parties gehen ohne dabei peinlich zu wirken. Ohne dass mir die Jüngeren den ganzen Abend einen bedauernswerten Gammelfleisch-Blick zuwerfen. In dieser Szene kann ich alt werden und gleichzeitig jung bleiben.

9. No drugs: Party ja, Drogen nein. Mit Drogen meine ich nicht Alkohol und Zigaretten, sondern die wirklich heftigen Sachen wie Heroin, Kokain, Crack, Crystal, LSD… Für mich sind Drogen mit das Schlimmste, was die menschliche Zivilisation hervorgebracht hat, deshalb reagiere ich an der Stelle auch sehr radikal. Denn Drogen lassen Menschen zu Müll und Abfall mutieren – bei lebendigem Leibe und Geiste verrotten. In der Gothic-Szene und meinem Umfeld kannte und kenne ich niemanden, der „sich mal was einwirft“ oder „drückt“. Eine weitestgehend drogenfreie Szene (mal abgesehen von einigen Musikern früher) und der rationale Hauptoberlieblingsgrund, warum ich mich in ihr so wohl fühle.

10. Werte und Miteinander: Ich schätze das rücksichtsvolle, friedliche und doch recht höfliche Miteinander der Gothics untereinander. Man wird nicht angepöbelt, nicht runtergeputzt, nicht geschubst beim Tanzen und fällt einer mal beim Pogen oder Moshen aufs Parkett, dann wird ihm aufgeholfen. Rumgröhlen, Saufgelage oder Randale gibt es bei uns nicht oder nur sehr selten. Wir haben Stil und können uns „benehmen“ – das unterscheidet die schwarze Szene von vielen anderen und macht sie so angenehm.

Jetzt will ich natürlich wissen: Wie ist das bei euch? Ähnlich oder habt ihr ganz andere Erfahrungen und Beweggründe? Weshalb seid ihr gern in der schwarzen Szene?

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148 Kommentare zu „Proud to be a Goth“

  1. Hey,
    bei mir ist es im Moment auch leider noch so wie Kathi es schreibt. Meine mom ist leider auch noch nicht ganz begeistert, aber sieht es so langsam ein. Ich finde es auch gut, dass es solche Seiten wie diese gibt, den sie können einen echt helfen. Leider kann ich auch noch nicht auf Konzerte.

  2. Dein Beitrag spricht mir aus dem Herzen! Du schreibst genau das, was ich mit Gothic verbinde. Schade, dass es Leute gibt, die das so nicht verstehen wollen, wenn ich Ihnen die Stichpunkte erkläre. Ich freue mich so sehr, dass ich nicht der einzige bin, der genau diese Auffassung hat wie du 🙂

    1. Nein, Du bist nicht allein 🙂 – freut mich, dass es Dir genauso geht. Jeder kann sich ja aus der schwarzen Szene das ‚herausziehen‘, was zu einem passt oder gefällt, z.B. den Austausch mit Gleichgesinnten oder den rücksichtsvollen, unproligen Umgang miteinander. Es gibt auch einiges an der Szene, was mir nicht zusagt – aber das blende ich dann auch einfach aus. Es überwiegen immer noch die Vorteile und guten Punkte.

  3. Spökenkieker

    @as66phyxia: Schwarze Chats gibt’s en masse, doch Goths sind meist regional organisiert (damit man sich auch real treffen kann). Such mal nach «Schwarzes ‹Dein Heimatort bzw. nächste Großstadt›». Dann findest Du schon was. ^^ Clubs öffnen (zumindest in manchen Bundesländern) erst ab 18 oder gar 21, doch lass Dich davon nicht abschrecken. Dein 18. Geburtstag kommt schneller, als Du denkst. ;-)))))

    @Kathi_Kadaver: Jaja, der Zwang zur Normalität, zum Dahinsiechen als anonymes Massenprodukt! Wer sich komplett schwarz anzieht und über Friedhöfe schlendert, gilt gleich als Satanist oder geisteskrank oder wenigstens als depressiv im fortgeschrittenen Stadium. Leider. 🙁

  4. as666phyxia

    Erst mal Hallo. Hab das hier grade gelesen und muss echt zustimmen!!
    Mein Problem ist, dass ich erst 16 bin und, glaub ich, noch gar nicht in schwarze Clubs reinkomme. In meiner Gegend hab ich auch keinen Plan, wie ich andere Goths kennenlernen soll, oder obs überhaupt noch andere gibt… :-S Kennt ihr zufällig ein paar gute ’schwarze‘ Chatseiten??

  5. Seraphina Immortalis

    Da stimme ich zu allen Punkten herzhaft hinzu 🙂

    Einen weiteren möchte ich aber noch erwähnen.

    Es gibt ziemlich viele Künstler unter uns, mit tiefgründigen Werken und Liebe zum Detail, ob nun im musischen, literarischen oder malerischen Bereich. Ich denke, wir sind eine freundliche, tiefgründige und kreative Kultur. Viele Leute haben ein schlechtes Bild von uns vor Augen, doch das trifft im Allgemeinen nicht zu. Hinter dem Namen ‚Gothic‘ verbirgt sich eine so tiefe, auch melancholische und schöne Welt, dass man sich nur in sie vertiefen und all die Vorurteile vergessen könnte.
    Dort, wo die Grenze zwischen Schönheit und Hässlichkeit, Licht und Dunkel, Wahrheit und Lüge liegt, dort beginnt unser Zauber.
    Kein Wunder also, dass vieles davon in jeweiliger Gothic-Kunst ausgedrückt wird.
    Gothic bedeutet schließlich soviel wie ‚düster‘ oder ’schaurig‘, und genau wie die Tiefe der Dunkelheit, ist auch diese Kultur voll von Faszination und Tiefe.
    Jedenfalls sind künstlerischen Werke unserer Mitglieder tiefgründig und ein wahrer Genuss.

    Dies ist zwar nur meine Meinung, ich hoffe ihr alle versteht, was ich meine.

    Viel Spaß noch!

    1. Hi Seraphina,
      eine wirklich gute Ergänzung – stimmt absolut. Ich hätte es nur nicht in solch passenden, schwarzpoetischen Worten ausdrücken können. Danke Dir!

  6. Kathi_Kadaver

    Oh man ich beneide euch Gothics voll 🙁
    Ihr macht einfach das was euch gefählt (styl,charakter usw.)^^
    Ich würd mich auch gerne eurem Styl anpassen weil ich den voll hammer finde 🙂 aber ich bin eher eine die sich von allem zurückhält und niemanden anspricht (sprich: ich bin sehr schüchtern -.-)
    Es gibt Gründe weshalb ich das nicht mache und ich hoffe ihr könnt mir da helfen es anders werden zu lassen:
    Erstens: Durch diesen wirklich hammer styl würde ich keinen arbeitsplatz (bin jetzt 15) bekommen weil das niemand akzeptieren würde 🙁
    Zweitens: weil ich diesen styl schon voll mag und mir nur noch solche musik anhöre wollen meine „freunde“ nichts mehr mit mir zutunhaben -.-‚ wo trifft man auf solche leute die der gleichen szene angehören und mit denen man sich dann anfreunden kann???
    Drittens: wie gesagt auch wegen meiner schüchternheit…!!!

    1. Hallo @Kathi_Kadaver: Danke für Deinen Kommentar und ich will mal versuchen, Deine Fragen aus meiner Sicht zu beantworten. So einfach „das machen, was uns gefällt“ ist es auch nicht immer. Jeder von uns muss irgendwie sein Geld verdienen und davon leben. Auf Arbeit laufe ich jetzt auch anders rum (zwar schon in schwarzen Klamotten, aber halt nicht gestyled und ohne Accessoires). Man muss ja nicht allen auf die Nase binden, was man ist und ich mag auch nicht ständig allen erklären, warum ich mich als Gothic fühle. Ich habe mir im Laufe der Zeit eine Egalhaltung zugelegt und je verrückter/schräger man den Leuten vorkommt umso besser ist es. Nur man sollte auch auf niemanden „herabschauen“ oder sich als etwas besseres fühlen, nur weil man anders oder Gothic ist. Ist jedenfalls mein Motto. Jeder ist letztendlich auf seine Art „anders“, das kam hier auch schon in einem Kommentar.

      Gib Dir einfach bisschen Zeit, denn keiner ist von heute auf gleich „Gothic“ – und wenn doch, dann ist das nur aufgesetzt. Es ist ein Entwicklungsprozess. Der lässt sich nicht dadurch beschleunigen, dass man einfach nur den „Styl“ übernimmt und schwarze Musik hört. Aber natürlich wird die Musik häufig der Anfang sein, KLamotties folgen dann meist oder gehen damit einher, aber erst durch den Austausch mit anderen und schlau machen, was war und ist in der Szene und deren Geschichte folgt dann auch der Rest. Es gibt auch Inhalte, nicht nur Oberfläche. Vielleicht ist es gar nicht „Dein Ding“ und „Deine Szene“, wenn Du mal tiefer reingeschnuppert hast, kann ja sein. Also gib Dir einfach Zeit, dort hinein zu wachsen, deine eigenen Standpunkte dazu zu finden und dadurch auch selbstbewusst zu werden. Gleichgesinnte gibt es eigentlich überall, in manchen Gegenden mehr, in anderen weniger. Aber die kommen immer nur nachts raus **hehehe Klischee**. Im Ernst: das heißt, man muss sich schon verabreden oder mal auf eine schwarze Veranstaltung gehen. Ich persönlich würde im Internet einfach mal nach schwarzen Parties oder Konzerten suchen in meiner Nähe (oder in der nächstgrößeren Stadt) und dann mal dorthin gehen. Gerade auf Konzerten lassen sich gut Leute kennenlernen, denn man hat ja schon ein gemeinsames Thema, über das man sich kennenlernen und reden kann: die Band, die da spielt. Zudem würde ich mich in Internetforen und Blogs mit Leuten austauschen. Alles, was Selbstvertrauen und die Zuversicht gibt, dass man nicht allein ist, ist am Anfang (also in deinem aktuellen Stadium) sicher gut.

      Auch noch wichtig: das Umfeld nicht überfordern. Du schreibst, dass Deine Freunde nichts mehr mit dir zu tun haben wollen? Warum denn? Weil Du eine andere Musik hörst? Du hast wenigstens Geschmack :D, die vielleicht keinen bzw. einen anderen. Eher solltet ihr mal drüber reden und euch musikalisch austauschen, vermute die sind bisschen überrascht und verwundert. Du bist doch immer noch die Selbe, auch wenn Dir jetzt paar andere Sachen gefallen. Wenn alle gleich wären und den selben Geschmack haben, kann auch nichts neues entstehen. Wenn sie aber nur wollen, dass du das machst, was sie machen – vergiß sie. Dann sei Du selbst und suche dir wirklich andere Freunde.

  7. Es freut mich doch sehr, dass ich in meiner Einstellung zum Leben nicht alleine da stehe.
    Hauptsache ist man fühlt sich in seiner Kleidung wohl (Zitat meines Chefs: Der läuft immer so rum……). Wehn es stört kann ja weg schauen :))

    Wenn es die Szene nicht geben würde, müsste man sie Erfinden, denn auch „Schwarze Seelen“ brauchen ein zu Hause.

  8. Ergänzung zu 2: Als Schwarzträger kannst du auch moppelig sein, interessiert keinen. Normalos stören sich oft dran. Bin selbst moppelig, daher weiß ich das.

    1. @Beetee: Stimmt, schwarz kaschiert auch das ein oder andere Kilo. Aber das ist z.B. auch was, was wieder für die schwarze Szene spricht: keiner stört sich dran, ob man eine Modelfigur hat oder eben etwas ‚moppelig‘ ist – letzteres kommt manchmal sogar viel besser an als zu dünne Personen. Diese Form der Toleranz mag ich sehr bei den Gothics.

  9. ich stimme dir zu 100 % zu. Ich selbst bezeichne mich gar nicht als Gothic, obwohl ich mich in der Szene und auch in der Farbe Schwarz und der Musik wohlfühle.
    Also mfg
    Jojo

  10. Ein echt coole Einstellung.
    Ich selbst bin nicht direkt in der Gothic-Szene, sondern eher in Richtung Metal-Rocker Szene. Ich selbst habe ebenfalls mein eigener Style und fühle mich mit diesem Style auch nicht Assozial. Wenn mich die Leute dumm anschauen, ist mir das echt sch**** egal. Und sollche Sprüche wie „Sch**** Nazi“ gehen in das eine Ohr und in dem anderen wieder raus.

    mfg
    Sherdox

  11. Sehr schön, aber von mir viel zu spät entdeckt.. Auch wenn ich mittlerweile kaum noch „nur schwarz“ trage – selbst in Clubs oder bei Konzerten bin dich doch eher schlicht unterwegs – sind die Konsumverweigerung, die Ablehnung des Mainstreams (bei uns gibt es nicht einmal Privatfernsehen – und das BEWUSST), ein Hang zu Sarkasmus oder Zynismus und die Haltung, nicht viel auf das Alter zu geben, wohl überdauernd. Gerade letzteres fand ich schon immer beeindruckend. In meinem Bekanntenkreis gibt es „schwarze“ zwischen 18 und Ü50. Schöne Analyse, die das herausstellt, was Substanz von schwarzer Mode unterscheidet.

    Übrigens finde ich gerade wegen dieser „wichtigen“ Punkte die momentane Entwicklung der Szene fürchterlich – das fängt bei den vielgescholtenen Cyber-„Gothics“ mit ihrer offensichtlichen Oberflächlichkeit an und hört bei „Unheilig zu Gast bei Carmen Nebel“ auf – daher würde ich mich zwischenzeitlich eher als „Waver“ bezeichnen – aber für Schubladen sind wir dann doch schon zu alt…

  12. ich muss dir da in manchen punkten echt wiedersprechen. was du da hast ist allerhöchstens eine traumvorstellung
    1. miteinander.
    ich habe selten eine eliterere, hasserfülltere szene wie die gothic szene gesehen. hier wird so viel gelästert und gemobbt das ist einfach nicht mehr schön!. friedvoll und rücksichtsvoll ist da schon lange nichts mehr. wer da als frau nicht 1,80 groß ist und 40 kilo wiegt wird fertiggemacht,schon mit kleidergröße m.
    no drugs? in was für eine welt lebst du mädel, du gehst nie in discos oder? in der szene werden so viele drogen eingeschmissen wie in jeder anderen szene auch.

    3. stil jenseits von trends??? ach ja und was ist dann, cyber, batcave, steampunk und co?
    mehr brauch ich dazu nicht sagen.
    in der truamwelt in der du lebst möchte ich echt auch einmal leben, wenn ich noch weiterschreibenw ürde könnte ich alle deine gründe nichtig machen,aber das wollte ich mal loswerden

    1. @miae.: Gut, dass Du es losgeworden bist ^^ – scheinbar bist Du auch nicht mehr in der Szene, bei den Erfahrungen, die Du gemacht hast und beschreibst, oder? Deine Erfahrungen geben Dir allerdings nicht das Recht, meine Erfahrungen als Traumvorstellungen abzustempeln. Ich bin wirklich schon viele Jahre in der Szene und gehe nach wie vor sehr oft auf schwarze Parties. Wir veranstalten sogar selbst welche: Die Elektronische Nacht

      Ich denke, dass wir die Szene so unterschiedlich erleben liegt am Umfeld, ggf am Alter und auch an der Region. Letzteres mal zuerst: Ich wohne im Rhein-Main-Gebiet. Hier gibt es eine Vielzahl von Parties und es ist selten der Fall, dass z.B. Cyberkram mit Oldschool-Goth, Neofolk und Darkwave in eine Party gepackt wird. Eher sind die Dark Parties spezialisiert auf verschiedene MUsikrichtungen und Cyber fällt dabei häufig weg. Das läuft nur bei wenigen Parties und meist dort, wo es dann wirklich 4-5 Floors gibt.
      Stichwort Drogen: Hier habe ich wirklich ganz andere Erfahrungen. Es gibt bei den Dark Parties im Rhein-Main-Gebiet, die ich besuche keine Drogenjunkies oder Dealereien oder verpeiltes Publikum (man begegnet schon mal jmd., der es mit Alkohol übertrieben hat, aber auch das ist eher selten). Meist sind die Leute zw. 25-45, viele müssen überland auch wieder heimfahren, schon deshalb wird nicht so viel geschluckt. Ich vergleiche das mit Techno-/House-Parties, wo Drogen und übermäßiger Alkoholkonsum klare Ansage ist um überhaupt Spaß zu haben. Dort geht es oft darum, sich erstmal zuzuziehen und dann unkoordiniert auf irgendwas abzuzappeln. Die meisten Leute in der schwarzen Szene, die ich kenne, können auch ohne Alk und vor allem ohne Drogen Spaß haben. Auch ich gehe weg, weil ich tanzen & Leute treffen will, nicht um Alkohol zu trinken oder mein Bewusstsein mit Drogenscheiße zu erweitern. Nach meiner Erfahrung sind sowohl Alkohol als auch Drogenkonsum in anderen Szenen/Subkulturen wesentlich intensiver ausgeprägt. Das sagen z.B. auch die Clubbesitzer: an „schwarzen Abenden“ gäbe es viel weniger Getränkeumsatz als bei Techno, HOuse oder z.B. Ü30-Parties.

      Was das Miteinander angeht: Das hängt wohl stark am Umfeld, an der Region (wenn es eine KLeinstadt ist, wo jeder jeden kennt, ist das Geläster untereinander garantiert größer) und ob man beim ganzen Cliquen“tum“ mitmacht oder nicht. Ich kenne einige Parties, von denen mir auch berichtet wurde, dass dort viel gelästert wird, sich Cliquen gebildet haben und sich die LEute untereinander fertig machen, wer nun der bessere Goth sei ^^. Sicher, wenn man jung ist, ist es nicht einfach sich dieser Sache zu entziehen. Ich finde es schade für die Szene vor Ort, aber allgemein auf die schwarze Szene beziehen würde ich das nicht. Ich würde mir dann andere Freunde suchen und dort definitiv nicht mehr hingehen. Mir persönlich ist es egal, ob jemand Kleidergröße M, L oder XL hat. Das sagt über den Menschen und sein Inneres mal gar nichts aus. Und wenn jmd über mich lästert, weil ich Größe M/L trage, da kann ich nur lachen. So viel Dummheit sollte man meiden. 😀

      Mit Trends waren in meinem Beitrag nicht szeneinterne Trends gemeint, sondern „normale Modetrends“ von außen. Die sind mir egal. Aber ich würde auch Batcave, Steampunk, Cyber nicht als Trend bezeichnen sondern als Stilrichtung/Strömung innerhalb der Szene, zu denen oft auch mehr gehört als nur die Kleidung, z.B. die entsprechende Musik.

  13. hm wenn ich mir ne Schublade suchen müsste um da reinzupassen dann eher Cyberpunk, wobei die ja auch einiges an Goth-Elementen haben.
    Zumal ich inzwischen sogar meine Musik online beziehen darf, die grossen Elektronik-Märkte haben nach und nach die Elektro-Ecke verkleinert, Dreamdance und co sind heute eher Nischenprodukte, da kann man ja keine Thunderdome und co anbieten ._.

  14. solitary_core

    hm macht es mich zum Goth wenn ich in der 3. Klasse ein Eintrag ins Muttiheft bekam weil ich damals John Sinclair gelesen hab?

    wobei Muttiheft ist gut, damals war ich schon nicht mehr bei meiner Familie, und es sollte nicht das letzte mal sein das ich entwurzelt wurde, auch wenn die Schockwelle des ersten mals sicherlich nich überboten wurde.
    habe seit dem alle 2,5 jahre die Schule gewechselt, inklusive Freundeskreis (sofern vorhanden, iwann ordnete ich mich nicht mehr ein, wozu auch … ) und so ein natürliches Vertrauensverhältnis zum Menschen allgemein aufgebaut…

    Allerdings, wenn es anders gelaufen wäre, säße nicht |ich| sondern eine andre Facette hier … ich bin allerdings ein Thunderdome-Baby, hardcore-vibes till i die, was aber nich heisst das ich anderen sachen nich aufgeschlossen bin.
    darkcore,hardcore, speedcore, extratone, ebm, industrial, breakcore … hauptsache schön düster XD

    bin immernoch Fan düsterer Geschichten, gerne auch in Comic-Form, Steven King Kurzgeschichten sind immernoch klasse, gerne lese ich auch nochmal das eine oder andre Heft Spawn, Witchblade, the Tenth, the Darkness

    um direkteren Bezug zu deiner Aufzählung zu nehmen: kann dir grösstenteils zustimmen, nur halt die Beobachtungen aus der Szene (jeglicher Art) fehlt mir …

    1. Ne, John Sinclair gilt nicht 😉 …noch dazu in der 3. Klasse, wobei du damit wirklich früh angefangen hast! *lach*

      Ich glaube, da steckt so einiges Düsteres in Dir und ob du dich bislang „in der Szene“ bewegt hast oder es „nur-für-dich“ ausgelebt hast durch Lesen, Comics und Musik – das spielt keine Rolle, finde ich. Sicher haben dir auch einfach Gleichgesinnte gefehlt?
      Ich persönlich mag es lieber, die Vorzüge einer schwarzen Gemeinschaft zu genießen und sich z.B. auszutauschen und gegenseitig ‚zu befruchten‘. Das gibt einem Halt, auch Orientierung und kann helfen über Unangenehmes, das in jeder Szene egal welcher Art existiert, hinwegzusehen.

  15. Nun ja zum Punkt Katzenhaare, kann ich auch nur sagen: muss sein es kommt nur auf die Mieze an. ne Schwarze Mieze macht weniger ärger bei schwarzen Klamotten als ne Weiße oder gar ne Graue die auf Grund des Herzfehlers glatt beim anstupsen schon gefühlte 1 Million Haare verliert. Aber das würde bei Bunter Kleidung auch passieren.
    Sonst stimm ich allen zu. Ok ich gebe zu, das bei mir mehr als als 40% meiner Klamotten tatsächlich ne Marke haben und nen Label. Aber wenigstens ein der ältesten Gothiclabels.
    dennoch trifft auch das mit den Labelkram zu.

  16. Es freut, dass Du was aufschreibst, was Dir an Deiner Subkultur wichtig ist, was sie wertvoll und anders und besser macht als jedes andere Umfeld. Ich stimme Dir nicht in jedem Punkt zu, aber das ist im Kern egal. Du hast eine Vision davon was du willst, wie Deine kulturelle Umwelt auszusehen hat, während andere darüber exerzieren was gestern mal besser war oder was man *nicht* will. Was Du tust, das machen zu wenige und das ist lange genug so gewesen.
    Danke.

  17. Hey
    Ich bin momentan (wenns so weitergeht noch) kein hundert prozentiger gothic…
    Aaaber, deine punkte sind genau das, was ich an der Szene toll finde.
    Wobei das mit dem Alk bei uns Berlinrn noch nicht so angekommen zu sein scheint.
    Jedenfalls verfolge ich deinen blog schon länger und finds toll was du von dir gibst.

  18. Wenn wir bis dahin noch am Leben sind. 🙂
    Ich sehe die Gothik Szene noch immer als schön an, aber für mich war es nicht der perfekte Lebensstil, genau aus dem Grund weil er doch einiges zusammen hatte mit der materiellen Welt, von welcher man sich so gerne in der Theorie abgrenzt. Das Geld, Neid und alle anderen Standard-Seelenkrankheiten sind bei den Goths nur besser versteckt, aber existieren immer noch. Ich hatte damals die naive Erwartung, dass es doch irgendwo eine Gruppe reiner Seelen gibt. Die Gruppe habe ich nicht gefunden, aber Indvidiuen die eins zusammen hatten, so kann ich weitere durch dieses Merkmal einfacher finden. Das Leben wäre ja auch nicht interessant wenn alles so einfach wäre. 🙂

    ps. ich hätte mehr Reisetipps erwartet 😉

  19. Hi Shan,

    schade dass ich auf der Campix keine Zeit für ein Goth Gespräch gefunden habe. 😉
    Ich war lange Goth in der Seele und mit Kleidung, dann nur noch mit Seele und dann fand ich was interessanteres und positiveres.

    So wie du die Goth Szene siehst, ist sie teilweise, aber nicht ganz. Ich denke du hast dir da einen Freundeskreis aufgebaut der so ist, aber leider kann man es nicht globalisieren.

    Da du ein richtig kluges Köpfchen bist, wollte ich dich mal fragen ob du jemals nachgedacht hast ob es was für dich, individuel, was besseres gibt? Hast du jemals hinterfragt, ob man mit der Zeit nicht nur Gründe um sich wohler zu fühlen, sucht? Ich habe mich jeweils nach der anfänglichen Überfreude in so einem Stadium erwischt. Die Messinstrumente für sowas sind schwer rauszukristalisieren, denn Kopf und Herz müssen zusammenspielen.

    Und ja, dein Blog ist sehr positiv. Habe einen angenehmen Aufenthalt.

    1. Tja, spätestens auf der nächsten Campixx wird es klappen mit einem Goth-Gespräch… 😉

      Da ich mich in der Gothic-Szene wohl und „zu hause“ fühle, sehe ich keinen Grund nach etwas „individuell besserem“ zu suchen. Ich bin ja der Meinung, dass es nichts besseres gibt, auch wenn die schwarze Szene wie jede Szene ihre dunklen Seiten **hehe :-D** hat. Für dich war es eben nicht das Richtige, sicher hattest du dafür auch deine ganz persönlichen Gründe. Globalisieren oder pauschalisieren sollte man eh nie (und das war mit diesem Beitrag auch nicht beabsichtigt). Die Erfahrungen decken sich mit denen von Freunden, mit anderen wiederum nur zur Hälfte oder zu einem noch geringeren Teil. Die „Szene vor Ort“ kann doch sehr verschieden sein.

      Schön, dass du meinem Blog trotzdem (m)eine positive Stimmung entnehmen kannst.

  20. Danke Dir – auch für die lustige und wahre Geschichte. Ja, Toilettenstories könnte ich auch einige erzählen und ich gebe dir da voll recht: wir können uns halt benehmen. Darauf läuft es wieder hinaus.

    Umarme Dich für Deinem letzten Satz: Gothic zu entdecken ist für mich persönlich das Beste, was mir je passiert ist ♥

    Jo. Definitiv!

  21. Wunderbare Auflistung.
    Und ich kann sie zu 100 Prozent so für mich annehmen.
    Erst neulich dachte ich mir, wie herrlich, sich nicht mehr um Trends, Mode, neuesten SchnickSchnack usw kümmern zu müssen. Mode- und Klatschzeitschriften lese ich beim Friseur, das gehört irgendwie dazu, auch lass ich schon mal den Fernseher mit irgendwelchen Stars und Sternchen News laufen, weil es berieselnd wirkt, aber kümmern tut mich das alles nicht mehr. Sehr positiv fielen mir ebenfalls die angesprochene Höflichkeit und Drogenfreiheit auf, wobei ich bei Letzterem auch schon Ausnahmen erlebt habe, aber gut, die gibt es immer und überall. Nirgends geht es so freundlich und friedlich zu wie bei Gothicparties. Eine Geschichte möchte ich an dieser Stelle zum Besten geben:
    Vor einiger Zeit war ich auf eine – nicht steinigen, ich brauchte Ablenkung – Studentenverbindungsparty eingeladen. Ich zog mein kleines Schwarzes und meine Plateauschnallenstiefel an (mit denen mir nebenbei bemerkt selbst in der vollbesetzten UBahn immer ein freier Viererplatz und verschämte, meist männliche Blicke sicher sind 😉 ). Die Bubis bekamen tellergrosse Augen und trauten sich kaum an mir vorbei. Irgendwann musste ich mal für kleine Gruftschnecken und es traf mich fast der Schlag – die Toilette war so dreckig, dass es der Sau graust! Wenn ich da an meine Gothicparties denke, da kann man selbst um 2 Uhr noch mit vergleichsweise blinkenden Schüsseln rechnen. Als ich aus dem Bad kam, stellte ich mich mitten in den Türrahmen vor alle Wartenden und hielt ihnen eine saftige Standpauke, was sie sich gross einbilden würden, in einer Verbindung zu sein (da wird die Nase generell seeeehr weit oben getragen, meist ohne etwas geleistet zu haben), aber nicht mal in der Lage, eine Toilette anständig zu benutzen. Und dass sie sich von uns Gothics mal eine Scheibe abschneiden könnten. Danach blieb ich nicht mehr lange, denn wenn schon das Bad so ausschaut, wie siehts dann erst hinter der Bar aus..?
    Gothic zu sein ist kein Modetrend.
    Es ist eine Einstellung, ein Lebensstil.
    Und selbst, wenn Du nicht jeden Tag komplett in Schwarz rumrennst, wirst Du nicht als „out“ gebrandmarkt.
    Nebenbei bin ich noch in einer anderen Szene unterwegs, die mir auch sehr gut gefällt, die allerdings nicht ganz so entspannt mit manchen Dingen umgeht wie die Goths, aber das hat eben interne Gründe.
    Gothic zu entdecken ist für mich persönlich das Beste, was mir je passiert ist ♥

  22. @Marcus: Mich fasziniert der Gedanke, dass in der schwarzen Kleidung selbst ein gewisser Anteil der eigenen Persönlichkeit liegt und dass man diese quasi ein Stück weit mit den Klamotten auch ablegt. Kleidung ist ja grundsätzlich betrachtet ein nicht natürliches Ausdrucksmittel, mit welchem ich (bewusst oder unbewusst) meine Persönlichkeit hervorhebe, sei es, um auf mich aufmerksam zu machen oder auch um mich innerhalb einer bestimmten Gruppe einzugliedern um damit auch ein gewisses Maß an Sicherheit zu gewinnen. Verzichte ich nun auf die Kleidung, die mich repräsentiert, verändern sich die Signale, die ich aussende und die, die ich empfange. Ich werde also in diesen 4 Wochen des Verzichts erleben, wie sich die Wahrnehmung der Menschen in Bezug auf meine Persönlichkeit verändert. Und ich denke, dass diese Erfahrung einen Menschen durchaus ein stückweit mehr zu sich selbst führen kann und man nach Rückkehr in die Sicherheit gebende schwarze Hülle bewusster auf das „dahinter“ bei anderen Menschen schaut und man dadurch ein Stück weit seinen Blickwinkel verändert, was ja in Bezug auf die eigene Entwicklung durchaus Sinn macht.

  23. @Katrin: Welchen Sinn siehst Du persönlich hinter dieser Aktion, 40 Tage auf schwarze Kleidung zu verzichten? Im Artikel werden ja als Gründe „Altes zu überdenken und Alltagsroutinen zu durchbrechen“ genannt. Ich selbst finde im Moment keinen Zugang. Sicherlich ist es nicht verkehrt, Altes zu überdenken. Man kann sich durchaus die Frage nach den Gründen, schwarze Kleidung zu trägt, stellen. Sollte einzig ein Dazugehörigkeitsgefühl ausschlaggebend sein, wäre es auf alle Fälle anzuraten, sich beim Tragen bunter Klamotten nicht auf 40 Tage zu beschränken. Auf mich wirkt diese Aktion ziemlich seltsam. Nun ja, aber vielleicht verstehe ich auch einfach den Gedanken des Fastens nicht…

  24. Ich will Dir nicht absprechen, dass Du die Szene so erlebst, wie Du es aufzeigst, weswegen ich auch rein subjektiv mein Empfinden darstelle. Ich bringe mich sehr intensiv in die Szene ein – so man denn eben die für mein Empfinden sinnentleerte, ehemalige Subkultur so nennen mag – und ich steuere gegen die Entwicklungen (in meinem kleinen Rahmen) – vielleicht habe ich genau deswegen einen anderen Blick auf die Dinge… Ich bin seit Jahren bei einem szeneeinschlägigen und etablierten Internetradio tätig und das mit Leidenschaft und doch immer auch ein wenig Wehmut. Vielleicht bin ich auch zu nah an allem dran, das mag ich gar nicht ausschließen… Aber ich erlebe tatsächlich wenig Initiative und noch weniger Interesse am Gegenüber gepaart mit einer gähnenden Oberflächlichkeit. Ich mag mich auch gar nicht beschweren, bin ja froh, in den Weiten des Netzes noch auf engagierte Menschen zu stoßen, die miteinander ins Gespräch kommen, wenn auch nur via entpersonalisierter Tastatur.

  25. Zitat shan dark:“ @Katrin: nachdenkenswerter, sicherlich wahrer Aphorismus – danke. Aber das Anderssein ist ja nicht der einzige Szene-Baustein, daher ist mir deine Schlussfolgerung nicht so ganz klar. Ich bin ja nicht hauptsächlich auf mein “Anderssein” stolz. Sondern darauf, es hier ausleben zu können und dabei auch Gleichgesinnte zu treffen, die auf meiner Wellenlänge liegen. Insofern wieder auf die anderen, nicht auf mich. Gerade im Denken und Geschmack hat man ja manchmal so das Gefühl, man ist die/der Einzige, die das so empfindet und dann findet man in der Szene eben doch manch “gleichgestimmte Seelen”, die es ebenso sehen oder ähnlich.“

    Vorab ein „sorry“, dass ich mich so kurz und daher wohl kryptisch äußerte, das ist nicht meine Art und einem Zeitmangel zuzuschreiben… Vielem von dem, was Du schreibst, hätte ich vor Jahren vorbehaltlos zugestimmt. Heute liest es sich für mich als eine Aneinanderreihung von Klischees, die irgendwo in den 80gern jedenfalls in meinem Erleben mal real gewesen sein mögen, aber heute (ich spreche subjektiv) lang nicht mehr der Realität entsprechen…

    Zitat: „1. Anderssein können: Das bin ich von innen heraus, in meinem Geschmack, oft im morbiden Humor, auch im Denken und mit meinen Ansichten. Manchmal sehr, manchmal weniger deutlich im Aussehen. Ich schätze es, sehr individuell sein zu können und trotzdem ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit Gleichgesinnten zu spüren.“

    Darauf bezog sich mein Aphorismus… Man ist immer so anders, wie die anderen einen „anders“ sehen, woraus man (auch) den Schluss ziehen kann, die anderen seien anders. Jeder ist anders. Von mir aus auch man selbst. Klingt ja erstmal sehr selbstbestimmt und individuell. Ist eben ne Sache der Blickrichtung. Ich schau am liebsten im Kreis, da verpasse ich am wenigsten. 🙂

    Zitat: „2. Die Farbe Schwarz: Meine Garderobe ist zu 90% schwarz (inklusive „Schlüppies“). Denn schwarz macht schlank 😉 , ist mit allen anderen Farben kombinierbar (wenn ich es denn wöllte), für Business und Freizeit gleichermaßen geeignet und hat nur in zwei Situationen Nachteile: bei 40°C im Sommer und bei Katzenhaaren!“

    Tjo… ziemlich uniform und so gar nicht individuell, wenn man sich umschaut in unseren Kreisen, oder ? 🙂 Meinen Schlüppi zeig ich Dir nun nicht, aber einen Artikel, den ich entdeckt hab und die Idee dahinter mag ich (unabhängig von Religion und Co.)… schau mal -> http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ostschweiz/tb-os/art120094,1815817

    3. Geld spielt keine Rolle: Wenn die Welt voller Gothics wäre, würde vermutlich die Weltwirtschaft zum Erliegen kommen. Klar brauche ich auch mal was Neues zum Anziehen, einen fahrbaren Untersatz und (teures) Make-up für den blassen Teint. Ich kann mich dem Konsum leider nicht verschließen. Aber ich kaufe überlegt und nie im Rausch (außer 1x, als ich 85%igen Absinth verkostet habe… danach war meine Kaufentscheidung echt nur noch ferngesteuert 😉 ).

    Du sagts es selbst… dem Kommerz kannst Du dich nicht verschließen… ich schrieb es an anderer Stelle einmal:

    Die schwarze Szene ist dem Untergang geweiht, was vorhersehbar war und für mich keine Überraschung darstellt. Seit Jahren kann man das Phänomen beobachten, dass die Szene kommerziell zum Fraß vorgeworfen wird, als Folge dessen zunehmend an Mitgliedern und Bands gewinnt und zusehend verwässert. Die Gründe sehe ich in zwei Umständen: zum einen im eigenen Selbstverständnis, eine Szene zu sein und damit einhergehend zum zweiten in der zunehmenden Bedeutung und Fixierung auf Äußerlichkeiten wie Kleidung und Musik. Da Szenedefinitionen nun einmal primär über die Distanzierung von „den Anderen“ funktionieren, war auch schon der erste Schritt in Richtung Kommerzialisierung getan, als zum ersten Mal so etwas wie ein Szeneselbstverständnis auftrat. Ein bestimmter Kleidungsstil und gewisse musikalische Interessen wurden nicht nur Ausdruck einer Geisteshaltung sondern auch Selbstzweck. Und da nun einmal jede Szene, die sich mittels äußerer Merkmale von ihrer Umwelt abgrenzt, vermarktet werden kann, geschieht dies auch, was mit der menschlichen Natur wohl nicht entschuldigt, aber erklärt werden kann und ganz nebenbei holt man die Störenfriede auf diese Weise wieder in den wohlbehüteten Schoß der Gesellschaft zurück. Das Resultat ist das eingangs erwähnte Phänomen, das darin sein krönendes Ende nehmen wird, dass die ganze heiße Luft dahingehend entweicht, dass der Reiz des Verbotenen, des Anderssein, des Auffallens nicht mehr vorhanden ist; Punk und Grunge haben es vorgemacht.
    Wenn man betrachtet, was genau dabei dem Untergang geweiht (oder genauer: assimiliert worden) ist, gibt es keinen Grund zu trauern: Es sind die Distinktionsmittel, die sich sinnentleert und in einer weichgewaschenen Light-Version bar jeglichen Anspruchs der Mainstream angeeignet hat, ohne sie wirklich zu begreifen. Das schlimmste an dem ganzen Vorgang ist wohl die Definitionshoheit des Mainstream, der Gothic verkauft, wo nur Fassade da ist, und nur die Form beurteilt, ohne so etwas wie Geisteshaltung mit einzubeziehen (wozu er auch gar nicht in der Lage ist, da man jene nicht vermarkten kann). Wenn man sich vor einer Vergewaltigung der eigenen Ausdrucksmittel (sprich: Ausverkauf der „Szene“) bewahren wollte, müsste man eine Gemeinschaft (ungleich Szene) erschaffen, die sich einzig und allein über die Geisteshaltung definiert, nur dann wäre man vor kommerziellen Übergriffen unter Umständen sicher.
    Im Ergebnis denke ich, dass sich die Szene langfristig gesehen splitten wird oder es sogar bereits getan hat: zum Einen in die Club- und Party-Szene mit schwarzem Dresscode und zum Anderen in diejenigen, für die es nicht „Eine Szene wie jede andere“ und damit ein weiteres Angebot unserer Dauerspaßgesellschaft ist.

    Für heute verschwinde ich in die Federn, setze das jedoch gern fort. 🙂 Gute Nacht fürs Erste.

    1. @Katrin: danke für deinen ausführlichen Kommentar und Erklärungen.

      Ich denke du solltest aber nicht übersehen, dass diese 10 Gründe auf mich und meine subjektiven, persönlichen Erfahrungen zutreffen. Es ist daher gut möglich dass meine Gründe nicht mit deiner Realität übereinstimmen. 😉 Ob und warum man sich in irgendeiner Szene wohlfühlt hängt aus meiner sicht davon ab wie man sie lebt und erlebt, ob man sich einbringt und auf welche Art. Ob man mitgestaltet oder sich auf ein Früher-war-alles-besser zurückzieht.

      Ich bin gern in dieser Szene und du aus den von dir und mir genannten Gründen eben nicht. Das ist OK. Vllt. Hast du andere Gründe (lass hören!) oder dir gehen die von dir aufgezeigten Entwicklungen (bei denen ich auch oft nicken konnte) eben so gegen den strich, dass du dich mit der Gothic-Szene gar nicht mehr identifizieren kannst? Für mich zählt in Punkt 3 als wichtige Aussage eher, dass wir/gothics die Menschen nicht nach ihrem Habitus, Verdienst oder Status einschätzen. Ob jemand Geld hat oder nicht spielt bei mir/uns keine Rolle. Das ist eigentlich die hauptaussage im 3. Punkt und auch meine persönliche erfahrung im freundes- und Bekanntenkreis. Dass die Szene stärker als früher dem Konsum unterliegt … Joah, das ist nun mal so, jede Szene unterliegt nun mal auch den Einflüssen ihrer Umwelt und der Gesellschaft. Ich empfinde das nicht als so schlimm kommerzialisiert wie du und denke auch nicht dass das die Szene kaputtmacht. Es kommt ja darauf an wie die Leute in ihr denken und handeln. Da kann ich jetzt – auch wieder aus persönlichem erleben kaum eine Übermacht an Konsummonstern erkennen.

      Deine Gedanken zur Entwicklung der schwarzen Szene in der zukunft fand ich gut & werde ich mal mit Robert/Spontis besprechen. Sieht nach einem interessanten Gothic friday Thema aus!

  26. Dem kann ich fast uneingeschränkt zustimmen 😀
    Bis auf den Abschreckungsfaktor, ich werde immer wieder gefragt egal wie ich aussehe xD

    Wäre doch eigentlich ein Super-Thema für den nächsten Gothic-Friday gewesen finde ich ;D

    1. @Thorleif: Lieben Dank – das ist ein wunderbares Kompliment von Dir!

      @Schatten: Merci. Vllt. solltest Du zur besseren Abschreckung auch den bösen Blick besser üben. Oder Robert konsultieren, er hat den Dreh scheinbar auch gut raus (böööse!!) ;-). Du hast recht, das wäre auch was für den Gothic Friday – aber das Jahr ist ja noch lang – mal sehen… Hätte den Charme, dass ich meinen Beitrag schon „im Kasten“ hätte.

      @tobikult: japp, ohne Worte. Aber es gibt auch hier Ausnahmen (z.B. der Foxxi). Ich glaube das Problem ist im Stadion einfach nur die geballte Masse und der doch sehr hohe Anteil Prolls.

  27. Nach dem letzten WE kann ich erneut bestätigen: Fussball geht gar nicht! Die Leute im Stadion benehmen sich derart schlecht, dass in mir sofort Distanzierungszwang aufkommt.

  28. Eine wirklich sehr schöne Darstellung mit der Du es geschafft hast mich wirklich zu berühren!!! „Das bin ich“, dachte ich, als ich die Zeilen las und ebenso, dass wir alle sehr stolz darauf sein können, so zu sein.

  29. @shan_dark:

    7.: „grrrr“ >8-#

    8.: Äh, ja. Gehört streng genommen nicht zu den „gerne“ Events seit dem ersten Test.

  30. Allen 10 Punkten schließe ich mich
    fast uneingeschränkt an.

    Aber ich interessiere mich durchaus
    fürs TV-Programm und lese auch
    Prominews. 😉 *g*

    Dunkle Grüße
    Melle

    1. Wow, lieben Dank für eure Kommentare! Ich bin stolz auf euch ;o) könnte ich jetzt sagen und wollte ich mit dem Beitrag auch ausdrücken, wie r@zorbla.de da schon richtig darauf hinwies: es war gemeint, dass ich froh und stolz darauf bin, dass die schwarze Szene so ist, wie sie ist! Unsere Einstellungen und Werte tragen letztendlich sowohl zu ihrer Vielfalt als auch zu ihren konstanten Wesenszügen bei.

      Da ich nicht auf jeden Einzeln antworten kann, hab ich mir gedacht, gehe ich die Punkte einfach noch mal kurz durch und lasse dort Antworten zu euren Kommis einfließen.

      1. @Katrin: nachdenkenswerter, sicherlich wahrer Aphorismus – danke. Aber das Anderssein ist ja nicht der einzige Szene-Baustein, daher ist mir deine Schlussfolgerung nicht so ganz klar. Ich bin ja nicht hauptsächlich auf mein „Anderssein“ stolz. Sondern darauf, es hier ausleben zu können und dabei auch Gleichgesinnte zu treffen, die auf meiner Wellenlänge liegen. Insofern wieder auf die anderen, nicht auf mich. Gerade im Denken und Geschmack hat man ja manchmal so das Gefühl, man ist die/der Einzige, die das so empfindet und dann findet man in der Szene eben doch manch „gleichgestimmte Seelen“, die es ebenso sehen oder ähnlich.

      2. Der %-Anteil an schwarzen Klamotten spielt natürlich keine Rolle, überhaupt keine! Er kann nur ein Grund sein, sich hier auch farblich wohler zu fühlen.
      @UWP: „Marvel-Shirts“ musste ich erstmal googeln, ist aber jetzt auch nicht so weit ab von den Motiven her, oder? Und es gibt sie auch in schwarz 😉
      @Robert: Die Farbe schwarz war bei mir wesentlich eher als Gothic!
      @Stefan: 😀 #Katzenhaare **lach**

      3. @Robert: „Geld spielt keine Rolle“ war ein wenig provokant gemeint und sollte nicht ausdrücken, dass ich ohne Geld leben will oder kann. Sondern nur, dass es eben in unserer Szene „keine Rolle spielt“, nicht so wichtig ist, dass man die Menschen nach dem was sie haben oder nicht haben (ein-)schätzt.

      5. @Foxxi: Was Fussball angeht bist Du in der Szene schon (m)eine Ausnahme.
      @Melle Noire: Prominews LESE ich auch (beim Friseur).
      @Sandra: genau, der Klischeeee-Ski-Urlaub war gemeint…
      Damit war gemeint, dass diese Themen im Allgemeinen nicht in dem Maße in der Szene diskutiert werden wie z.B. normal im Kollegenkreis. Und da bin ich froh drum.

      7. @r@zorbla.de: Eines deiner Horrorskope besagte ja schon: Du musst einfach den bösen Blick besser üben.

      8. @phénix: Wow, wird sofort geändert :-D!! Ich hoffe, ich bin mit 55 noch so cool-kultig wie du unterwegs…
      @r@zorbla.de: Was? Denk mal ans Shadow, da war doch kein Ü30-Trend zu erkennen, oder?

      9./10. @-!-: jaja, die Punks 😉 wieder… Aber so wie du das beschreibst, hab ich auch kein Problem damit. Generell ist bei uns weniger Alk in der Szene als in anderen. Die Veranstalter beschweren sich oft, dass zu wenig Getränkeumsatz im Vgl. zu anderen nicht-schwarzen Abenden läuft. Insofern gebe ich auch @Marcus recht.
      @UWP: Genau, Gewaltfreiheit spielt für mich in Punkt 10 mit rein. Aber könnte auch ein Extra-Punkt sein.

      @Tor: Dir vielen Dank für deine 10 Gründe Nicht-Gothic zu sein ;-)…war auch unterhaltsam. Klar, kann man einiges auch so haben…

      @Pooly/UWG: Ihr seid Mischwesen **lach**

  31. Eine schöne Liste, welcher ich mich im Großen und Ganzen anschließen kann. Zu Punkt 9 möchte ich fast noch den im Gegensatz zu anderen Subkulturen geringeren Alkoholgenuss nennen. Dieser hat zwar in den letzten Jahren leider auch zugenommen, ist aber im Vergleich sicherlich weiterhin niedriger.

    Übrigens: Schwarze Kleidung macht nicht nur schlank, sondern passt auch perfekt zu roten Haaren. Dies solltest Du unbedingt in Deine (persönliche) Liste aufnehmen.

  32. Tja, ich bin ja nur ein armer Tor, aber ich schreib mal was dazu als Nicht-Gothic:
    1. Anders sein fällt nicht schwer. Ich pass in gar keine Schublade.
    2. Ich liebe alle Farben. Einfach geil, was es so gibt. Mir steht nur nicht alles, was mir gefällt 🙂 Gothic Klamotten gefallen mir meist, vor allem die Schnitte und der Stil. Aber warum dieses weiß schminken? Sieht ätzend aus in echt, vor allem, wenn es abblättert. Richtig leprös. Okay, die meisten meiner Freundinnen waren in echt rot und hatten nen bleichen Teint. Das war einfach natur. Aber dieses künstliche Zeug, uäääää.
    3. Geld ist geil. Gibt Sicherheit und Spielraum – und wenn ich damit ein Projekt sponsoren kann, das mir am Herzen liegt. Marken gehn mir am Arsch vorbei.
    4. Mein Stil ist frei. Bin ja noch nicht mal auf Schwarz festgelegt 🙂
    5. Jede Szene hat ihre Themen. Und ich bin ein Mann – insofern auch fußballaffin 😉
    6. Das Universum außerhalb eines jeden Realitätstunnels ist größer als das innerhalb.
    7. Ich will keinen Abschreckungsfaktor. Und wenn doch, regel ich das mit einem Blick.
    8. Ja, das könnte ein Punkt sein. Als Ü30 – streng genommen Ü40 – wird es echt schwer. Bin oft genug beim Tanzen als erster dabei und alle gucken erstaunt. Da würd ich als Grufti besser zu den Gothics passen. Wobei mir einiges an Musik gut gefällt. Hatte damals mal mit Fields of the Nephilim zu tun, fand ich geil, hab auch „Celebrate“ gecovert (mit tiefer Stimme und drei Bässen *g*, will sicher keiner hören…).
    9. Drogen sind kein Problem in der Regel, nur der Umgang mit ihnen. Wobei Zigaretten für mich zum Übelsten gehören. Stinken, kicken nicht, vergiften den Raucher und seine Umwelt. Eklig.
    10. Werte sind gut. Kann man aber auch so haben 🙂

  33. Wie ich sehe, gibts hier jetz noch ne anre Sandra XD.
    Whatever…
    Ich mag diesen Beitrag irgendwie am meisten ^^
    Du hast mir und ich glaube auch vielen anderen hier genau aus der Seele gesprochen oo
    Das Bild mit dem Kleiderschrank ist lustig XD.
    Ich find den Beitrag wie gesagt genial, ich hoffe das öffnet mal manchen die Augen ^..~
    Greetz 🙂

  34. Ich möchte einen kleinen Aphorismus hinterlassen:

    „Für uns sind die Anderen anders. Für die Anderen sind wir anders. Anders sind wir, anders die Anderen, wie alle Andern.“ (unbekannt)

    Dieser Aphorismus ist quasi die Summe der Erfahrungen, welche sich im Laufe vieler schwarz gelebter Jahre angesammelt haben. Insofern bin ich vergleichsweise „unproud“. 😉

  35. Wie ist das bei mir? Bei mir trifft 2 fast zu – ich habe halt bunte Krawatten und auch ein paar bunte / weiße Sachen (nicht nur Krawatten). 3,4 und 5 sehe ich als ein Gesamtthema, und finde es trotz iPad & Mac zutreffend. Auch bei 9 und 10 teile ich deine Wahrnehmung.

    Spannend wirds bei den anderen Punkten.
    1: Im Alltag bin ich zwar auch durch meine schwarzen Einflüsse anders, aber eben auch ohne die (99% Kakao in der Schokolade? Habanero-Chilis pur naschen? 1 Stunde zu Fuß zur Arbeit? Hut UND Sonnenbrille?). Trifft auf mich also eher nicht zu.

    7: Das mit dem Abschreckungsfaktor will mir in meinem alltäglichen Sein leider nicht so recht gelingen. Entweder sehe einfach zu brav aus, oder es liegt an der Gegend? Naja, mir fehlen ja auch die naturschwarzen Haare. Ich ernte meistens eher neugierige Blicke, und die jungen Leute, die irgendwelche Umfragen machen wollen, gehen oft gezielt auf mich zu. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht mein schwarzer Hypno-Mantel?
    Mit Festival-Kluft kriege ich das mit der Abschreckung eher mal hin, auch wenn’s da schon mal die Falschen trifft 😉

    8: Ich komme leider aufgrund meiner Ansprüche nur wenig rum, habe aber das Gefühl, dass die schwarzen Events, die ich gerne besuche grundsätzlich eine Tendenz zu Ü30 haben. Ich beobachte das mal weiter.

    So, was fehlt noch? Es kann eigentlich kaum mehr etwas fehlen, denn Punkt 6 deckt ja irgendwie automatisch alles mit ab…

    Ich würde jedoch in keiner Weise sagen, dass mich das mit selbstbezogenem Stolz erfüllt. Wenn ich in diesem Zusammenhang stolz bin, dann auf uns alle und darauf wie wir es hinbekommen so zu sein wie wir sind – mit allen Vielfältigkeiten und Gemeinsamkeiten.

  36. Punkt 9 sehe ich weniger radikal.
    Punkt 10: Naja, getrunken wird bei uns schon viel… gerade auf Festivals. Mag an starken Punk-Einflüssen bei uns in der Truppe liegen.
    Mit zunehmendem Alter kommt es mir aber so vor, als ob das Trinken zur Nebensache geworden ist, man trinkt nebenbei, wenn man mag, irgendwann ist man dann vielleicht seelig beduselt, das wichtige sind aber die Personen und die Musik im Umfeld, das Gefühl.

  37. Also ich bin ja bekanntlich eigentlich viel zu bunt um ein Grufti zu sein… 😉
    Früher hatte ich auch mal 90% Klamotten in schwarz, und außerdem noch dazu einen schwarzen Kleiderschrank, was dazu führte dass ich NIE auch nur irgendwas gefunden habe. Aber gerade die Punkte 5 bis 10 bekommen meine maximalste Zustimmung!

  38. Ich kann zustimmen,aber nur fast; schließlich sind wir ja alle irgendwie indivuell 😉
    Ich selbst gehöre wohl auch irgendwie eher zu den Grufties, als zu den „bunten“ Menschen;dennoch trage ich nicht nur schwarz. Ich liebe schwarz,aber es darf auch gern mal lila,blau und ja sogar mal weiß sein. Das ändert an meiner Einstellung ja nix 🙂

    Uuund: Ich z.b. liebe Ski-Urlaub. Ich finde das auch gar nicht ungruftig. In meinen Augen ist das Sport-und der macht irre viel Spaß. Ich denke mal Du meinst eher dieses Klischeehafte Ski-Urlauben…Ok…das ist was anderes *kotz* 😉

  39. Bonjour
    Ich bin mit allem vollkommen einverstanden…
    Punkt 8 muss nur leicht geändert werden: Es heißt nicht mit 35, sondern mit 55, gerade für eine Frau ist es nicht üblich!!! ;))
    Cordialement
    R.L 🙂

  40. Tolles Outfit, gefällt mir richtig gut.

    zu 1.: 100% Zustimmung!
    zu 2.: Was war denn eher? Die Farbe schwarze oder Gothic? Schwarz macht zwar schlank, meine liebe Shan Dark, in deinem Fall ist das aber überflüssig. Im Sommer finde ich schwarz eigentlich nicht unpraktischer als andere Farben, ich verzichte aber auf den ganzen Synthetikkram und nehme dann mehr Baumwolliges. Mittelalterhemden aus schwarzem Leinen finde ich persönlich sehr angenehm.
    zu 3.: *hmm* Ich streite mich mit dem Punkt noch ein wenig. Inhaltlich stimme ich Dir völlig zu, die Überschrift klingt mir etwas zu „hart“, denn Geld spielt schon eine Rolle, gerade weil ich sonst nicht wüsste, wie ich die ganze Musik bezahlen sollte.
    zu 4.: Wieder : 100%!
    zu 5.: Routine: 100%!
    zu 6.: Das hast du sehr schön geschrieben. Es trifft im Kern genau das was ich über die Szene denke und beschreibt, was sie so attraktiv macht. So einzigartig. *hach*
    zu 7.: Ja, das ist wirklich klasse! Wenn ich so durch die Stadt marschiere, am besten mit Stiefeln, Nieten und unrasiert bleibe ich von 80% der Bettelanfragen verschont, keine lästige „Kann ich ihnen helfen?“ Ich wirke BÖSE 🙂 Bestimmt 🙂 Ernsthaft, das ist ein ganz angenehmer Nebeneffekt.
    zu 8.: Stimmt, ich gehe tatsächlich in die Disco und tanze zwischen all den jungen Dingern 🙂
    zu 9.: Ich stimme Dir zu, leider ist die Gothic-Szene nicht gänzlich frei davon. Spinner gibt es überall 🙂 Aber grundsätzlich ist die Szene tatsächlich ziemlich frei von solchem Scheiß.
    zu 10.: Auch ein Grund warum ich die Szene immer noch liebe. In welcher Szene findest du sonst so viele eloquente Gesprächspartner? Daher 100% Zustimmung. Vielleicht einer der wichtigsten Punkte, den sich die Szene unbedingt erhalten muss, sonst geht es bergab.

  41. Ich hätte noch einen: Gewaltfreiheit. Manchmal komme ich mir ein bißchen wie unter Hippies vor. Selten, daß es mal Prügeleien gab, kann ich die letzten 15 Jahre an einer Hand abzählen. Und ja: Glücklicherweise kein Fußball, sonst wäre ich da lange raus. Aber auch gegen anderen Quatsch ist die Szene relativ gut abgesichert. Wie z.B. Radikalität. Der einzelne mag politisch sein, aber niemand läßt es raushängen. Auf dem WGT sieht man einige, die zur Nazi-Seite gehören könnten, jedoch habe ich nie Nazi-Exzesse o.ä. mitbekommen, oft ist es der gleiche Schockfaktor wie die Skelette & Schädel. Und auch von links droht keine Unterwanderung, es hat insgesamt oft den Eindruck, man ist unter denkenden Menschen, das ist einer der Punkte, den ich am Besten finde.

    Und, um es klar zu stellen: ich halte mich nichtmal für’nen Gothic, habe höchstens 60% schwarze Klamotten und sogar bunte Marvel-Shirts für den Sommer! 🙂

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