Links zum Abbiegen – Juni 2013
Ich bin wohl einfach kein Typ für Serien. Außer „Twin Peaks“, dann aber bitte alle Folgen am Stück – oder zumindest mehrere. Wobei ich früher auch gern TV-Serien angesehen habe, das hat sich aber mit der Abschaffung des Fernsehers im Haushalt, dem Neuland Internet und einem Zeitfressmonster in meinem Leben verflüchtigt. Noch nicht mal bei meinen eigenen Blog-Serien wie den „Links zum Abbiegen“ schaffe ich es regelmäßig dran zu bleiben. Mea culpa! Aber lieber unregelmäßig als gar nicht, oder? Daher sitze ich hier und schwitze im eigenen Saft. Ihr vermutlich auch. So eine kühle Gruft wäre jetzt genau das Richtige…
Totenstalking – ein jenseitiger Tourist_innenguide
Heute einen schönen Blog mit Friedhofs(vor)liebe entdeckt: hier findet ihr Gräber berühmter Persönlichkeiten und wo sie liegen sowie Bild und Text zu Friedhöfen, die die Wiener Totenstalkerin bereits besucht hat: „Mich fasziniert nicht nur die Umgebung und Gestaltung eines Friedhofes, sondern auch die Geschichte dahinter – Geschichten die gerne vergessen, ignoriert oder gar verfälscht werden.“
Sargschuhe
Nein, es sind nicht die Schuhe gemeint, die man im Sarg trägt. Diese hier sind ein Auswuchs skurrilen französischen Humors – entdeckt von einem Leser des Bestatterweblogs. Sehen schick aus, aber sehr unbequem ;).
Zwischen Knochen, Tod und Kakerlaken…
…leben auf dem Friedhof in der philippinischen Hauptstadt Manila viele Arme. Sie hausen zum Beispiel in Hütten auf den fünfstöckigen Grabkammerwänden. Kinder klettern auf Grabstätten herum oder lassen Drachen steigen. Manchmal spielen sie auch mit den Totenschädeln. Die hygienischen Bedingungen sind haarsträubend: Es gibt weder Toiletten noch fließendes Wasser, zwischen den Gräbern häufen sich Abfälle. Nachts wimmelt es vor Kakerlaken. Ich weiß gar nicht, was ich schlimmer finde: das Menschen auf einem Friedhof leben oder dass sie es müssen.
Danke noch mal für den Tipp zu diesem „Armen-Friedhof“ an Emily Byron.
8 Monate neben der toten Mutter geschlafen
Im Juli 2012 stirbt in Bayern eine 70-Jährige, ihre Tochter glaubt, kein Geld für die Beerdigung zu haben. Acht Monate später findet die Polizei die skelettierte Leiche. Die Tochter soll die ganze Zeit neben der toten Mutter geschlafen haben. Dabei bekommt, wer sich erwiesenermaßen eine Beerdigung nicht leisten kann, bis zu 3200 Euro für eine Erdbestattung und 2600 Euro für eine Feuerbestattung. Vieles kann ich nachvollziehen, aber das hier fällt mir wirklich schwer. Wie tief kann man sinken? Vermutlich war es doch eher Rentenbetrug.
Der Vampir von Düsseldorf: Peter Kürten
1930 bekennt sich der Eisengießer Peter Kürten zu einer der grausamsten Verbrechensserien des 20. Jahrhunderts. Er beging seinen ersten Mord bereits im Alter von neun Jahren. Nachdem bekannt wurde, dass der Killer jeden Tag auf der Suche nach Mordopfern um die Häuser gezogen war und das Blut einiger Sterbender oder auch ermordeter Tiere getrunken hatte, nannte die Presse ihn nur noch den „Vampir von Düsseldorf“. Er starb 1931 in der Haftanstalt Köln-Klingelpütz unter Ausschluss der Öffentlichkeit unter dem Fallbeil. Seinen Kopf oder besser gesagt sein Gehirn untersuchten Wissenschaftler auf Anzeichen für eine abnormale Veranlagung und Triebsteuerung, aber es war völlig normal…
Der morbide Zauber konservierter Körper
Das Schemenkabinett stellt den außergewöhnlichen Bildband „Conserving“ des deutschen Künstlerpaares Daniel und Geo Fuchs vor, der zahlreiche Exponate aus naturwissenschaftlichen und anatomischen Sammlungen zeigt. Konservierte Fische, Tiere und Menschen – ohne viele Worte nur in Bildern festgehalten.
Alien-Fails
What’s the stupidest-looking alien of all time? fragte der Blog io9 – We come from the future und lässt seine Leser Vorschläge einsenden, bei denen sich universelle Abgründe auftun. Ist es Jar Jar Binks oder eher Wioslea von Star Wars, Ergon, creepy Abzorbaloff oder die Riesenpenisgurke von Doctor Who? Die Wahl fällt nicht leicht, ist dafür aber äußerst amüsant. Die Mehrheit hat sich für ein Etwas mit überdimensionierter Oberlippe entschieden.
4 Kommentare zu „Sargschuhe, Totenstalking und Alien-Fails“
danke für den interessanten ‚Beitrag und die Einblicke in eine noch verborgene Welt. Ich finde es beeindruckend, was es da alles gibt.
Eigentlich gibt es bei dir im Blog immer was zu entdecken für mich. Ich mag ja auch alte Friedhöfe und bin da immer für Tipps dankbar. Die neuen, architektonisch geplanten sind nicht mein Ding. Die wirken so steril und haben keine Atmosphäre. Letztes Jahr waren wir an der Mecklenburgischen Seenplatte und haben dort in den kleinen Dörfern oftmals herrliche, leicht verwilderte, wunderschöne, kleine Friedhöfe entdeckt.
Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag!
Liebe Grüßle
Nighttears
Mal wieder ein paar schöne Links, die du da zusammengestellt hast!
Die Sargschuhe sehen wirklich sehr unbequem aus! Dennoch wüsste ich einige Personen, denen ich diese Schuhe gerne verpassen würde *diabolisches Grinsen*
Dunkle Grüße
Nighttears
Oh ja die Sargschuhe wären auch ein fieses Folterinstrument ;), da haste recht.
Freut mich, wenn was zum Entdecken für Dich dabei war.
Liebe Grusels
Shan