Die Friedhöfe von Lodz

Łódź. Beim Namen dieser polnischen Stadt bekommt man direkt Sprach-Ladehemmung. Dabei braucht man einfach nur „Wuudsch“ zu sagen, schon ist’s richtig. Wuudsch also liegt im Zentrum von Polen rund 130 km südwestlich von Warschau und ist mit über 700.000 Einwohnern nach Warschau und Krakau die drittgrößte Stadt des Landes. Im 19. Jhd. entwickelte sie sich mit der Industrialisierung zum Zentrum der Textilindustrie im damaligen Kongresspolen (zu Russland gehörend). Lodz wurde das „Manchester Polens“. Von 1850 bis 1914 wuchs seine Bevölkerung von gerade mal 15.000 Einwohnern auf über 500.000. Textilarbeiter wurden zu Beginn des 19. Jhd. zumeist in Sachsen, Böhmen und Schlesien angeworben, einige kamen aus der umliegenden Provinz Posen. Fast die Hälfte waren deutscher Herkunft, zeitweise bildeten die Deutschen hier sogar die Mehrheit.

Cukiernia (Konditorei) ist immer gut – in einem schicken Haus in der Piotrkowska

In dieser Zeit der Tuchmacher, Weber und Spinnereien war Lodz eine Stadt voller Gegensätze. Der Reichtum der Industriellen, darunter viele Deutsche und Juden, und die Armut der Fabrikarbeiter lagen eng beieinander, was man auch heute noch in seiner Architektur sieht. Es gibt eine Prachtstraße, die Piotrkowska, mit fast 5 km ist sie Polens und Europas längster Boulevard. Hier findet man die prächtigsten Häuser und schicke Läden. Aber sobald man auch nur durch einen Hausgang von der Flaniermeile in den Hinterhof schaut sieht man oft die totale Einfachheit, z.B. Bretterhütten im Hinterhof. Oder anders ausgedrückt: vorne hui und hinten pfui. Der Prunk sitzt oft nur in den Fassaden.

Weit verbreitet war das Arbeiterelend in Łódź. Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit lag zeitweise bei 70 %, unter anderem weil es in der Stadt lange keine Kanalisation gab. Um 1900 waren immer noch 80 % der Łódźer Analphabeten. (Quelle: Wikipedia)

Lodz ist jetzt keine schnukkelige Stadt, aber auch kein Industrieloch (wie ich es eher erwartet hatte). Die Stadt hat einige reich dekorierte Gebäude und sehenswerte Villen, häufig im Stil der Neorenaissance. Außerdem ist die kulturelle Szene in Lodz sehr aktiv, über die Grenzen Polens hinaus berühmt ist es für seine Filmindustrie – daher auch gelegentlich „HollyLodz“ genannt. Hier befindet sich die Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater, in der auch Roman Polanski und Krzysztof Kieslowski (Filmzyklen Dekalog und Drei Farben) studierten. Auf der Piotrkowska-Straße gibt es einen Walk of Fame mit Sternen – natürlich ist auch der des heute in Krakau lebenden Roman Polanski dabei, über den ich nur zufällig stolperte. Vermutlich ist auch das Kinomuseum Lodz einen Besuch wert, aber wir konzentrierten uns hier ganz auf…

… die Friedhöfe. Denn es ist schon eine Seltenheit, wenn in normalen Reiseführern die Friedhöfe einer Stadt als „Sehenswürdigkeit“ und überhaupt erwähnt werden:

Auf den Friedhöfen der Stadt – dem katholischen und dem protestantischen an der Ulica Srebrzynska und dem jüdischen an der Ulica Bracka – gibt es einige interessante Denkmäler. Sie zeugen von der Vielfalt der Kulturen und Nationalitäten, die in Lodz vor 1939 lebten, als es eine der größten jüdischen Populationen Europas hatte. Die großen Mausoleen wurden für einheimische Unternehmer gebaut, die vor 1914 die reichsten Leute im russischen Reich waren. (Quelle: Dorling-Kindersley Vis-a-vis Polen)

Die hübschen Beine wund laufen auf Friedhöfen in Polen – das klappt selten!

Große Mausoleen auf polnischen Friedhöfen?? Fast unglaublich! Leider hat Polen mit Ausnahme von Warschau und Krakau (Rakowicki Friedhof, da waren wir noch nicht) auf Friedhöfen leider nichts Herausragendes zu bieten. Warum kann ich mir auch nicht so recht erklären – hängt es mit der Armut zusammen oder dem Glauben, dass alle gleich sind vor Gott und die Gräber sich ähneln sollten? Vielleicht weiß es ja eine/r von euch? Wir haben auf unseren Polen-Rundreisen viele Friedhöfe besucht – ganz gleich, ob sie an der Straße lagen oder wir uns wie in Danzig die Füße danach wund liefen. Meist nichts Sehenswertes. Opulenz in Form von Gruften, Grabstatuen und Mausoleen sucht man vergeblich. Nicht so bei den Friedhöfen in Lodz – hier ist alles da, was das sakralkulturell interessierte Herz begehrt. 🙂

Neuer jüdischer Friedhof Lodz

Poznanski Mausoleum

Der Nowy Cmentarz Zydowski ist der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas und wurde 1892 auf einer vom Groß-Textilindustriellen Izrael Poznański gestifteten Fläche angelegt. Hier liegen wahrscheinlich auch nicht wenige seiner (tödlich verunfallten) Fabrikarbeiter begraben. Poznanski soll ein rücksichtsloser Arbeitgeber gewesen sein, der gegen Ende seines Lebens noch seine karitative Ader entdeckte und Krankenhäuser, Waisenhäuser und Schulen bauen ließ. Ebenso wie „Poznanskis letztes Palais“ – ein wirklich fettes Mausoleum zum Abschied. Poznanskis Vermögen betrug bei seinem Tod am 28. April 1900 stolze 11 Mio. Rubel. Davon kann man sich dann schon mal einen Palast als Grabstätte bauen. Hätte ich ja auch gemacht! 😉 Aber es sollte nicht das Größte sein, was wir als Mausoleum auf einem Friedhof in Lodz sahen … doch dazu später.

Der jüdische Friedhof in Lodz hat 180.000 Grabstätten mit 65.000 Grabmalen auf einem 40 Hektar großen „Haus der Ewigkeit“, wie die Juden einen Friedhof nennen. Von der Fläche her ist der jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee zwar 2 Hektar größer, aber nicht von der Anzahl der Grabstätten. Hier liegen auch 43.000 jüdische Opfer des Ghettos Litzmannstadt (so der Name von Lodz im 2. Weltkrieg zu Ehren des deutschen Generals und NSDAP-Mitglieds Karl Litzmann), dem zweitgrößten Ghetto nach Warschau.

M.Synthetic hat den Käsekuchen gefunden, mit dem er alt werden möchte … 😀

Mein Freund ist nicht ganz so zu begeistern für jüdische Friedhöfe, weil diese recht eintönig auf nur-Grabsteine hinauslaufen. Diese sind zwar – für meine Begriffe sehr interessant – mit allerlei Symbolen gestaltet, aber opulente Gruften oder gar erotische Grabstatuen sucht man(n) vergebens. Alles ist schlicht im Haus der Ewigkeit. Das war auch hier so, deshalb verlockte ich ihn zum Friedhofsbesuch mit leckerem Kuchen, der in Polens Bäckereien nicht schwer zu finden ist. Wir gingen durch die hohen Friedhofstore und schlugen uns erstmal entlang der Backsteinmauer ins Grüne. Der jüdische Friedhof ist sehr urig, idyllischer Wildwuchs, hohe Bäume, Stille. Wir legten eine wunderbare Kuchenpause ein, bevor wir mit der Friedhofsbesichtigung starteten.

Beeindruckt hat mich vor allem die Menge der Gräber. Es sind wirklich Massen, teils abgesunken oder in ihre Bestandteile zerfallen. Es wird noch Jahre dauern und viele Spendengelder kosten, den jüdischen Friedhof Lodz zu restaurieren. Wir sahen viele „Baustellen“ und Arbeiter, natürlich vor allem an den großen Grabstätten und Mausoleen. Die einfachen Gräber sind verfallen, liegen kreuz und quer oder sind schon eingesunken – dadurch hat der Friedhof genau den morbiden Charme, den ich so mag.

Was bedeuten die Symbole auf jüdischen Grabsteinen?

Ich hatte beim Friedhofsbesuch leider noch keine Kenntnis der Symbole auf den jüdischen Friedhöfen – aber wenn man weiß, was sie bedeuten, ist der Besuch gleich noch fesselnder. Deshalb hier für euch ein paar jüdische Grabsymbole erklärt:[1]

Pflanzen

symbolisieren die ersten Früchte/Pflanzen des heiligen Landes und häufig die Gaben im Tempel bei Zeremonien

  • Weinrebe/Rebstock, Oliven, Palmzweige, insb. des sogenannten Lulav, dem Zweig einer Dattelpalme und Etrog, der Zitronatzitrone, die von Juden während des Laubhüttenfests (= Sukkot) rituell verwendet werden
  • Bäume und Blumen Polens
  • Flagellen (lateinisch flagellum) oder Geißeln = fadenförmige Gebilde auf der Oberfläche einzelner Zellen, die der Fortbewegung dienen
  • Kränze und Körbe mit Früchten

Vögel

sind eine biblische Metapher für die (nach dem Tode aufsteigende) Seele

Tiere

haben entweder eine Verbindung zum Namen des Verstorbenen oder sind den jüdischen Stämmen Israels zugeordnet

  • der Löwe für Löw/Loew, Ari, Leib – oder für den Stamm Judas
  • der Hirsch für Herschel, Hirsch – oder für den Stamm Naftalis

Schafherde / Schäfer

ist ein Symbol der Trauer über den Verlust der Mutter oder eines „Führers“

Wasserkrug und Waschschüssel

ist ein Symbol für einen Verstorbenen der Leviten, Mitglieder des priesterlichen Stammes der Levi. Sie übten den Dienst am Altar in der Synagoge aus und wuschen die Hände des Priesters vor dem Gottesdienst.

Kerzenleuchter oder Menora

findet man oft auf Gräbern von Frauen, z.B. den typisch jüdischen, siebenarmigen Kerzenleuchter namens Menora. Während des jüdischen Ruhetages, dem Sabbat (Samstag), pflegen die jüdischen Frauen 3x mit der Hand über den Sabbat Kerzenleuchtern zu wedeln um so die Sabbat-Rituale einzuläuten.

Bücher

zieren die Gräber sehr frommer Juden, die intensiv die biblischen Schriften der Juden, die Torah und den Talmud studierten. Oft wurden auch die Gräber wichtiger Schriftsteller mit Büchern und den Namen ihrer Werke darin dekoriert.

Zwei Hände / Handflächen

bedeuten die Bereitschaft zum Empfang des priesterlichen Segens. Sie sind ein Symbol dafür, dass der Verstorbene ein jüdischer Priester, ein Kohen war und zum tempeldienstlichen Stamm der Leviten gehörte. Manchmal befindet sich über den Händen noch eine Krone, diese symbolisiert vor allem den „guten Namen“ und die Kohenwürde des Bestatteten.

Wir verbrachten ca. 2 Stunden auf diesem beeindruckenden Friedhof. Wenn ich alle jüdischen Grabsymbole damals gekannt hätte, wäre es wohl noch länger gewesen. 😛

 

Evangelischer Friedhof Lodz

Der evangelische (und dort ist auch noch ein katholischer und orthodoxer) Friedhof Lodz liegt an der Srebrzyńska und der Karskiego-Straße. Wir waren nur auf dem evangelischen, dann wollten wir weiterreisen. Auf dem evangelischen Friedhof Lodz gab es ein paar interessante Statuen und Gruften fürs Auge. Das beeindruckendste aber war eine recht große Kirche, die die Friedhofskapelle für die Beisetzungen sein musste. War zwar ein bisschen groß dafür, aber mit keiner Zelle hätte ich daran gedacht, dass es ein Mausoleum sein könnte! Mir fiel echt die Klappe runter als ich die Inschrift des Familiennamens las. Sowas sagt einem ja auch keiner vorher! Würde Lodz in Ägypten liegen, hätten sich unsere Großindustriellen vermutlich Pyramiden hingebaut.

Das Kathedralen-Mausoleum von Karl W. Scheibler
Scheiblers Name über dem Rosettenfenster

 

Offenbar hatten die Textilfabrikanten in Lodz da so eine Grabmal-Battle am Laufen, wer den heftigsten Größenwahn hat. Ich muss sagen: eindeutig der Karl Wilhelm Scheibler, der mit den „Scheiblerwerken“ die größte Baumwollproduktion in Polen aufgebaut hatte. Sowas hab ich echt noch nie gesehen, eine neogotische Kirche – fast schon eine Kathedrale – als Mausoleum! Ihr etwa? Man hat auch nur drei Jahre daran gebaut – von 1885 bis 1888. Danach war ich fertig und musste das erstmal verdauen. Keine Grabstatue oder was auch immer konnte mich noch beeindrucken.

 

Czarnina – schwarze Suppe

„Schwarze Suppe“ für Gruftis mit Flachnudeleinlage

Apropos verdauen: beim Essen am Abend zuvor gingen wir auf dem Piotrkowska-Boulevard in ein rustikales Restaurant mit traditioneller Küche. Ich bevorzuge auf Reisen die einheimische Küche zu probieren und gerade in Polen fällt mir das überhaupt nicht schwer. Es gibt viel Deftiges mit Fleisch, aber wenn man das nicht will, kann man immer auf die leckeren Pierogi (auf viele verschiedene, auch vegetarische Arten gefüllte Teigtaschen im Halbkreis-Format) zurückgreifen. Lecker sind auch die Suppen. Diesmal stand „czarna polewka / kurz: czarnina“ auf der Karte. Czarna heißt „die Schwarze“. Ich ließ mich verleiten. Die Kellnerin konnte mir auf Englisch nur sagen, dass es nichts vegetarisches ist, aber ich wollte „die Schwarze“ unbedingt probieren. Immer diese inneren Grufti-Zwänge. 😀 Sie brachte mir die wirklich sehr dunkelschwarzrote Suppe; noch dazu in einer dunkelbraunen Tontasse. Ich probierte, schmeckte lecker, aber ich wusste immer noch nicht, was es war. Dann kam die Kellnerin noch mal, hatte wohl in der Zwischenzeit das Internet befragt und sagte mir, es sei „blood of the duck“ in der Suppe. Entenblutsuppe. 🙄 So kam ich ungewollt einem satanischen Bluttrunk-Ritual recht nahe. Es ist zwar nicht die Art von Suppe mit der ich alt werden möchte, aber geschmeckt hat sie! 😛

 

Nachtrag – noch mehr Lodz: In diesem Artikel werden die sehenswertesten TOP 10 von Lodz vorgestellt. Und noch ein Tipp von Spökenkieker: Lodz hat das längste schmalspurige Tram-Netz Europas, also da mal mitfahren!

 

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  1. [1]entnommen und aus dem Englischen übersetzt von der Website des jüdischen Friedhofs http://www.jewishlodzcemetery.org/Default.aspx

9 Kommentare zu „Die Friedhöfe von Lodz“

  1. Bei dem Friedhof war ich vor Jahren auch schon einmal! Der ist tatsächlich überraschend schön. Vor allem, weil er irgendwie verwilderter ist und die Grabmale haben hier wirklich eine tolle Atmosphäre geschaffen zwischen den Bäumen!

  2. Spökenkieker

    Lakritz ist in den Kopalnioki keins drin (der Geschmack ist ja nur was für Nordeuropäer und Franzosen), dafür aber Johanniskraut (wächst in O/S auf vielen Abraumhalten).

  3. solitary_core

    hm dachte Kopalnioki sind in der Art von Salmiak und ähnliche Produkte … naja in gewisser Weise auch sicher zutreffend auch wenn die Zusammensetzung eher anders ist 😀

    Vom Produktfoto und der Beschreibung vermute ich jetzt eher das sie eher vergleichbar mit EmEuKal (nur eben wesentlich stärker im reizllindernden Bereich )

    spassiger Weise hab ich auch eine Seite aufgetan die sich aufs versenden polnischer Spezialitäten eingeschworen hatt, also gut zum stöbern oder den eignen Vorrat aufzustocken 😀

    https://www.waldfurter.de/schlesische-bonbons-koplanki-80g/suessigkeiten/a-7670/

    [habe nun extra nen typo dringelassen, ist nen echt fieser aber nachdem mich dazu ‚aufgefordert‘ hast wollte ich dir etwas Spaß lassen beim Suchen =P, falls mehr findest sind diese unabsichtlich 😀 ]

    1. Hahaha 😀 @solitary ich habe sogar noch einen Typo mehr gefunden, schön! Und die Seite bzw. der Shop ist super – danke fürs Recherchieren. Da werde ich demnächst mal Pierogi bestellen, die sind so lecker und vllt. auch diese Bonbons. Hast recht, ist nix mit Salmiak, aber mit Anis (was mir persönlich auch lieber ist). Liebe Grusels & düstere Ostern 🙂

  4. solitary_core

    hm scheinbar hatt das Leben dann die Kunst imitiert, bei deiner KurzBiografie von Izrael Poznanski musste ich unweigerlich an Ebenezer Scrooge denken, eine kurze Wikisuche hatt aber ergeben das „A Christmas Carol“ eben 1842 erschienen ist , also noch zu lebezeiten des Herrn Poznanski … aber schon gruselig der Gedanke 😀

    die Symbolik auf jüdischen Gräbern, auch etwas was ich bisher nicht wußte,wohl auch weil mich das bisher nich taxierte, danke dafür

    edit: man kann jetz Beiträge nachträglich ändern? Großartig, so kann ich eventuelle Tippfehler noch ausbügeln 😀

    1. @Burgdame: Den „Hasen-Film“ von Lynch kenne ich gar nicht. Aber muss ich vllt. auch nicht nachholen, wenn du nicht begeistert warst davon, auch wenn in Lodz gedreht (wusste ich auch nicht, danke für die Info). Aber Lynchs Filme sind ja immer sehr speziell. Und so richtig richtig gut fand ich nur Twin Peaks und Mulholland Drive, hab aber auch nicht alle gesehen.

      @Spökenkieker: Danke für den Tipp mit der Tram. Wenn wir noch mal dahin kommen… Und der Kopalniok sieht aus wie Kohle – mit Bergmannshämmern drauf soll es wahrscheinlich genau das darstellen. Ist der mit Lakritz oder so?

      @solitary_core: Yes, Du hast nun ein paar Minuten Zeit nach dem Absenden deinen Beitrag zu ändern. Lass aber bitte noch den ein oder anderen Tippfehler für mich übrig zum Ausbügeln 😛
      Schön, dass jemand die Symbolik zu schätzen weiß. Ich fand es auch interessant mich damit auseinander zu setzen und hab auch dazu gelernt. Bis zum nächsten jüdischen Friedhofsbesuch ist wahrscheinlich schon wieder alles vergessen, aber dann weiß ich ja wo ich nachschauen kann. 🙂

      Liebe Grusels
      Shan Dark

  5. @Burgdame: Mir war die schwarze Entenblutsuppe auch neu, die dunkelroten Grützwürste (krupionki) mit 20% Blut von der Sau aber überhaupt nicht. Nur gelten sie als Essen für arme Leute, die noch Schweine auf dem Hinterhof halten und sie nach der Schlachtung so gut wie möglich verwerten. Und gegen den Nachgeschmack bzw. Mundgeruch lutsche man einen Kopalniok (ähnelt Ricola, ist aber pechschwarz).

    In Litzmannstadt war ich selber auch noch nie, doch mal abgesehen von den Friedhöfen soll eine Fahrt mit der dortigen Tram (Europas längstes schmalspuriges Tramnetz) recht interessant sein.

  6. Ich hab mir Lodz auch immer sehr hässlich vorgestellt, eine Industriestadt eben, daher war ich noch nie dort. Die Friedhöfe sehen aber sehr vielversprechend aus. Und seit ich Lynchs Hasen-Film gesehen hab, der vor allem dort gedreht wurde, will ich sowieso mal hin. (Ich mochte Inland Empire nicht, daher nenne ich ihn den „Hasen-Film“ …. nur mal so am Rande.)
    Die schwarze Suppe kenne ich auch nicht! Aber in meiner Gegend gibt es eine schwarze Wurst, die eigentlich nur aus Blut und Graupen im Darm besteht. Sie schmeckt… wirklich. Und Käsekuchen können die Polen super!

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